
Eigentlich wollte ich zuerst zu zwei Bikerpartys in Österreich und Slovenien, jedoch wurde die slowenische Party wurde kurzfristig abgesagt.
Mein erster Alternativ-Plan war in den Alpen rumzugurken (evtl. Vercors und Seealpen) jedoch kam dann von einem Kumpel der mit nach Slovenien wollte die Idee in die Oberlausitz zu fahren.

Da ich 5-6 Tage vorher schon Zeit hatte katte ich für die Anfahrt einen "kleinen Umweg" geplant.

Die Regenprognose auf http://www.meteox.de" onclick="window.open(this.href);return false; zeigte mir dass wenn ich nur "kurz"


Der Erste Tag ging es zuerst durch den Schwarzwald, ein Stückchen A81 und dann ca. 10 km nördlich vom Bodensee über Dörfer und Nebenstrecken in's Allgäu, über den Kinberg, nach Doren.
Beim Abbiegen in Krumbach musste ich wegen einem Murenabgang den Riedbergpass auslassen

und statt dessen über Oberstaufen nach Immenstadt zum Oberjochpass fahren.
Klasse am Oberjoch ist Überholverbot, es schleicht ein Touri vor mir her und die Polizei fährt hinter mir, also kurz an einem Aussichtspunkt gehalten, Touri und Polizei etwas Vorsprung gelassen und dann, im Rahmen der StVO (wenn die Polizei schon hoch fährt) den Pass erklommen.

Oben Stand schon ein ganzes Heer an Polizei und winkte Motorradfahrer die auf der Strecke überholten zur Kontrolle heraus. Die stehen tatsächlich oben auf dem Aussichtspunkt "Kanzel" und picken sich die überholenden Motorräder heraus.

Da ich - wie immer - ordentlich gefahren bin durfte ich unbehelligt weiter.

Weiter über den Gaichtpass , Namlos (Hantenjoch war noch gesperrt) zum immer verstopften Fernpass.
Auch hier gab es wieder wegen dem Regengebiet ein paar Tage zuvor zeitweise Straßensperren wegen Murenabgänge. Vom Fernpass ging es über den Holzleitensattel nach Telfs, ein AB Pickerl gekauft und Insbruck im Eilgang über die Autobahn hinter mich gelassen.
Beim Zillertal wieder Runter von der Autobahn und auf den Gerlos hinauf ...

... und gleich wieder zurück zur Pension "Alpengruß" in Gmünd für die erste Nacht.
Eine empfehlenswerte kleine Pension mit toller Familiengeschichte und das Abendessen unbedingt dort buchen.

Am zweiten Tag bin ich dann wieder rauf auf den Gerlos, die alte Passtraße runter und dann ein längeres Stück das Tal gegen Osten, bevor es dann am Dientnenbach entlang zum Dientnen Sattel ging.

Anschließend war ein Schlenker nach norden über den Pass Lueg geplant welcher auch leider wegen Felssturz gesperrt war. Die Enttäuschung darüber verflog schnell auf den wunderschönen nachfolgenden Nebenstrecken: Schönleiten, Gschütt bei Hallstadt vorbei über den Kroppen, Radlingpass, Pyhrmpass und Hengstpass (siehe Foto).

Im Anschluss über Erbsatteln in's "Gesäuse" wo ich dann bei Weichselboden schon wieder vor einer Straßensperre stand.


Schei... hätten die es nicht früher anschreiben können... Bei der 20km Rückfahrt durch das Tal ist mir das Schild dann aufgefallen, ein Bus hat davor geparkt.

Gottseidank hatte ich für den Tag noch nicht gebucht, also raus aus dem Tal und bei Booking.com den Stanglwirt in Göstling gefunden.
Ich war platt als ich dort ankam, ein Mopedtag genau nach meinem Geschmack.


Urige und preiswerte Pension, günstiges Essen und am Abend bin ich mit Gästen und einheimischen am Stammtisch gesessen und habe mir alle möglichen "Geschichten aus der guten alten Zeit" angehört.

Tag 3 war das Ziel 1x in die Kalte Kuchl (Motorradtreff nähe Wien) und dann Strecke machen um den von Süden aufkommenden Regen auszuweichen. Also zuerst über den Zellerain...

... an den wunderschönen Erlaufsee...

... weitere Stationen waren Josefsberg, Pfarralm, Gscheid bevor es über den kurvigen Ochssattel zur Kalten Kuchel ging.
Mein Gott war da am Samstag um 10:30 Uhr schon ein Betrieb, Motorräder, Oldtimer und natürlich auch die Polizei... zuerst mal einen Kaffee bestellt und mir das Treiben ein bisschen angeschaut, bevor ich dann über die Klammhöhe die Alpen verlassen habe.

Ab der Donau habe ich dann das gegurke von Ort zu Ort bis zur tschechischen Grenze über die S5 und A5 abgekürzt. Ab Tschechien gings erst mal durch Dörfer bis zur E-50 Drietoma ein sehr gut ausgebauter Grenzpass zur Slowakai.
Da im Süden schon die Gewitterfront aufzog habe ich den geplanten Schlenker zurück nach Tschechien und wieder in die Slowakai augelassen und bin wieder auf die D1 dem Regen davon gefahren. Ein paar Kilometer nördlich bin ich dann die Passtraße nach Makow (ein Skiresort) gefahren und wollte mir dort eine Unterkunft suchen. Komischer weise sagten alle Pensionen bei denen ich mit meiner Motorradkluft aufgekreuzt bin sie hätten, trotzt freien Zimmern auf Booking.com keine Zimmer frei.

Mein Gott war die Abseits, die Gemeinschafts-Sanitäreinrichtung war "rustikal" aber das Abendessen (Tagiatelle mit Steinpilzen für 6€) dafür um so besser.

So genoss ich den Sonnenuntergang bei einem Bier auf dem Skihang, schaute noch in das Regenradar und plante die Strecke für Morgen.

Vierter Tag, beim Frühstück hat mich echt der Schlag getroffen, scheinbar ist das Standard Frühstücksgetränk der Slowaken Bier

Zumindest ging am Morgen mehr Bier als Kaffee über die Theke, das kenne ich nicht mal von den größten Philhopfmalziger unter meinen Bikerkumpels

Nach dem Auschecken für läppische 30€ (Übernachtung, Essen und Trinken und ordentlich Trinkgeld) ging es wieder zurück nach Makow, dann über den Pass zum "Vodní nádrž Šance" Stausee.
Da ich den Regen gestern abgehängt hatte, blieb noch Zeit für einen Abstecher nach Wisla in Polen dort auf einen Pass nach Osten 1x Rauf auf der anderen Seite wieder Runter und zurück nach Wisla.

Von dort dann über Landstraßen an Ostrava vorbei in die nächste hügelige Region. Die Schnellstraße, die ich mir am Vortag zum Strecke machen ausgesucht habe war ein Reinfall, eine Baustellenampel (mit 15 min Schaltphasen) nach der Anderen


Am späten Nachmittag suchte ich dann ein Hotel und oh, ich steh ja gerade auf einem Parkplatz eines freien Hotels. Also rein, freundlich nach einem Zimmer gefragt und die Rezeptionistin meinte nein wir haben keine freien Zimmer, als ich ihr die freien Zimmer auf Booking zeigte, meinte sie nur nein... wir vermieten nicht an Motorradfahrer.

Also Booking.com rausgeholt und bei der Konkurrenz ein paar Kilometer weiter (Hotel Skiland in Ostružná) gebucht.
Was für ein Volltreffer, eigentlich hab ich eher eine Jugendherberge für die 23€ erwartet, bekam aber ein großes Zimmer mit schönem Bad und die dazugehörige Kneipe gegenüber war einfach nur Klasse. Die ganzen Wände voll mit alten Musikinstrumenten...




... Bier und Hamburger waren sau lecker und fast günstiger vor allem aber preiswerter als bei den bekannten Fastfoodketten.

Fünfter Tag, Heute kann ich es langsam angehen lassen, Morgen am Dienstag wird mich eh die entgegenkommende Regenfront erwischen, also genieße ich heute die Landschaft mach ein paar Pausen und Fotos mehr und hab auch gleich eine Pension ca. 80 km weg von Großschönau gebucht.
Erst einmal eine kleine Nebenstrecke die ich gestern übersehen hatte...

... und dann an der tschechisch/polnischen Grenze entlang, wobei ich mir nicht jede Location merken konnte.



Später Nachmittag noch Mala Upa rauf...

...1x um die Schneekoppe und nach Harrachov in die V&V Pension.
Dort gab es eine Brauerei mit Gaststätte, oh das Dunkle Bier war genau mein Geschmack.

Standesgemäß noch Gulasch mit Semmelknödel und Palatschinken eingeworfen, ein bisschen spazieren gegangen und ab in die Koje, der Regen fing schon an.
Sechster Tag, uaaah das Wetter ist echt kack

Ok hab nur 80 km die will ich so schnell wie möglich hinter mich bringen. Das Regenradar sagt dass es ab Mittag etwas nachlässt also kurz mit der Wirtin gesprochen ob ich den Regen noch ein bisschen aussitzen kann und eine 2 h Lücke erwischt und relativ trocken die 80 km hinter mich gebracht.

Soweit erst mal die "etwas längere Anfahrt" in die Oberlausitz

Bilder der Tour sind hier zu finden: https://photos.app.goo.gl/3vyNdso3MvTasXmb9