Schottland im März und mit dem Auto.

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McFadden
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Registriert: Freitag 12. August 2016, 07:24
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Schottland im März und mit dem Auto.

#1 Ungelesener Beitrag von McFadden »

Liebe Mimotos,

nach reiflicher Überlegung mag ich hier den Bericht unserer Schottlandreise vom 09.03.-16.03.2017 einstellen.
Sie hat zwar mit Mietwagen stattgefunden, bietet aber, glaube ich, doch einiges Interessantes zu berichten.
Bitteschön:

Eine Schottland(rund)reise!

Im Oktober 2016 kam ich an einem Sonntagmorgen auf die Schnapsidee, meinem lieben Freund Jens Helge mitzuteilen, dass einer meiner größten Wünsche wäre, Schottland mit dem Motorrad zu bereisen.
Er war sofort Feuer und Flamme für dieses Projekt.
Wegen der doch erheblichen reiseplanerischen Aufwendungen haben wir als Termin dafür Mitte 2018 anvisiert.
Im Laufe weniger Stunden wurden dann erste Ideen für dieses Reiseszenario gesponnen.

Da so eine Reise eher nichts für Fahrten mit Sozia ist, war für uns auch von Anfang an klar, dass es ohne Partnerinnen stattfinden wird.
Naja, für uns… ;)

Anfang 2017, genau gesagt am 03.01.2017, bekam ich von meiner Süßen dann den Hinweis, dass es ein Superangebot für eine Schottlandreise gibt. Wermutstropfen: die Reisezeit ist Anfang März 2017! Also außerhalb der Saison.
Nach sehr kurzer Überlegung habe ich Claudi mitgeteilt, sie solle sich für die Zeit Urlaub nehmen und habe direkt Flug und Mietwagen gebucht.
Da ich ja wegen der Motorradreiseplanung schon gut im Stoff stand, habe ich sehr schnell eine grobe Fahrstrecke mit den dazu passenden Unterkunftsmöglichkeiten zusammengestellt.
Wegen der begrenzten Reisezeit und meiner nicht vorhandenen Erfahrung im bewegen von Rechtslenker-Kfz, habe ich die täglichen Strecken nicht zu lang gewählt, viele Sehenswürdigkeiten eingeplant und die „richtigen“, also die nördlichen und westlichen Highlands außen vor gelassen – was im Nachhinein betrachtet auch goldrichtig war!!!

Die Zeit von Januar bis März verging wie im Fluge und schon haben wir den 09.03.2017 und es geht los:

Morgens um 05.00 Uhr klingelt der Wecker.
Nach dem Motto „Kontrolle ist besser“, gehen wir nochmals akribisch unsere Kofferinhalte und Reiseunterlagen durch, damit wir unterwegs keine böse Überraschung erleben. Alles da!
Um 06:30 Uhr fährt unser Zug in Husum los und bringt uns pünktlich zu unserem ersten Etappenziel, dem Flughafen Berlin Schönefeld.

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Das Einchecken verläuft dann überraschend problemlos und so starten wir um punkt 14 Uhr Richtung Edinburgh.
Kurz nach dem Start fällt uns schon auf, wie das Wetter besser und besser wird

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Kurz vor der Landung.

In Edinburgh angekommen erwartet uns strahlend blauer Himmel, bei ca. 7°C Lufttemperatur! Wer hätte das erwartet?

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Weiter zum Mietwagenverleih.
Die rechtzeitige Buchung, sowie die vorherige Angabe aller erforderlichen Daten vereinfacht das Verfahren immens!
Allerdings hat unser Gegenüber, nachdem er von unserem Reiseplan hört, ein bis zwei sehr gute Vor-, bzw. Ratschläge, die wir nach kurzem Zögern auch dankenswerter Weise angenommen haben.
Jetzt bekommen wir anstelle eines Fiat 500 einen Hyundai I 30 Diesel.
Außerdem haben wir das Versicherungsupgrade auf „rundumsorglos“ erweitert. Alles in Allem Mehrkosten von ca. 210€, was für 7 Tage Gesamtkosten von ziemlich genau 300€ für den Mietwagen zur Folge hat!!! :)
Um ca. 16:30 Uhr verlassen wir dann das Gelände. Schalten, fahren und erster Kreisverkehr klappen auch problemlos.
Aber schon am zweiten Kreisverkehr, im Stau der Rushhour, komme ich ins rudern, ordne mich falsch ein und schon haben wir eine Ehrenrunde im zähfließenden Verkehr um den Flughafen gewonnen…
Vorteil des ganzen: ich konnte mich weiter an das Auto gewöhnen. ;)

Mit fast einer Stunde Verspätung überqueren wir nun endlich den Firth of Forth.

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Der ursprüngliche Plan bestand darin, dann direkt nach St. Andrews zu fahren und uns noch die Reste der weltbekannten Kathedrale anzusehen. Ob der fortgeschrittenen Zeit und der Tatsache, dass wir in unserer Unterkunft erwartet werden, lassen uns dann zu der Entscheidung kommen, diese Besichtigung auf ein anderes Mal zu verschieben – schade!
Allerdings war der kurze Abstecher nach Leuchars doch noch möglich.
Kurz vor Schließung der Rezeption haben wir unsere erste Unterkunft südlich von Dundee erreicht – puh, Punktlandung!
Natürlich gibt’s auch nichts mehr zu essen. Die sehr nette Dame (mit furchtbarem schottischen Akzent) weist uns aber den Weg zu Geldautomat und Lebensmittelgeschäft in Newport-on-Tay.
Somit ist dieser Abend gerettet.

Wobei es eine Sache gibt, bei der wir, bzw. Claudi, in GB immer erstmal reinfällt! Getränke!
Für mich ist es immer einfach: Wasser, ob nun mit oder ohne Kohlensäure und ggf. mal ein Bier!
Claudi muss immer irgendwas fruchtiges haben…
Also gucken wir uns in dem Laden um und sie findet eine Flasche mit fast leuchtend oranger Flüssigkeit und eine mit rosa Flüssigkeit. Aufs Etikett geguckt: „Robinsons Fruit & Barley no added sugar“.
Also beide mitgenommen.

Im Hotel dann die böse Überraschung, untrinkbar! Nichtmal in stärkster Verdünnung. Da kommen Erinnerungen an 2011 hoch, wo wir schon einmal mit genau diesem Getränk reingefallen sind.
Es handelt sich dabei um Sirup, und zwar der übelsten Sorte einer! Da ist zwar kaum Zucker drin, wäre aber so ziemlich die einzige natürliche Zutat, sondern Süßstoffe ohne Ende und der Fruchtanteil befindet sich auch nur im Namen auf dem Etikett!
Ab in die Tonne mit dem Gesöff!
Alles andere schmeckte übrigens hervorragend! :D

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Noch eine Bemerkung am Rande:
Man sollte sowieso immer genug, am besten kohlensäurefreies Wasser dabei haben, denn die Chlorbrühe aus dem Wasserhahn will man nicht trinken! Das taugt nichtmal zum Aufbrühen von Cappuccino! Und ein Wasserkocher mit Instantkaffee oder Tee gehört quasi zur Standartausstattung, egal ob Hotel oder B&B.

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Morgendlicher Blick aus dem Zimmerfenster unseres ersten Hotels.

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Route des ersten Tages, 93 km.

2. Tag

Da unsere erste Unterkunft kein Frühstück anbietet, verlassen wir das Hotel auch schon gegen 8 Uhr am Morgen. Ich habe natürlich im Vorfeld schon ein hübsches kleines Kaffee in Newport-Upon-Tay ausfindig gemacht und zu selbigem fahren wir.
Böse Überraschung, er hat nicht an die englischen Öffnungszeiten gedacht! Die öffnen erst um 9 Uhr! Das wäre eine gute Stunde Wartezeit – uns zu lange. Es wird sich unterwegs was finden.

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Die Häuser sehen wirklich aus, wie in den Filmen. Der weinrote Wagen ist unserer! :L

Also weiter nach Dundee.

Über die Tay Road Bridge direkt ins Zentrum, hoch zum Dundee Law.
Hier, am Law Memorial hat man einen fantastischen Überblick, bis weit auf den Tay hinaus.

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Als wir uns satt gesehen haben geht es weiter nach Arbroath. Hier wollen wir uns die Ruine der alten Abtei ansehen.
Es steht am Eingang zwar „open all Year“, allerdings ist heute geschlossen. Somit kommen wir aber auch um die Zahlung des schottischen „Sehenswürdigkeiteneinheitspreises“ herum. Dazu später mehr!

Nichts desto trotz kann man ja auch von außerhalb des Zaunes Fotos machen.

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Auf dem Weg zum Auto dann der zufällige Blick nach links und dort befindet sich eine Bäckerei! Also, nichts wie hin.
Drinnen sieht es fast aus, wie im Zuckerbäckerhaus. Es gibt an gebackenem alles, was man sich vorstellen kann – in der Hauptsache aber süß! Wir fühlen uns zuhause! ;)

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Nach diesem Frühstücksabstecher geht es weiter Richtung Stonehaven.

Kurz vor Stonehaven befindet sich das weltberühmte Dunnotar Castle und selbiges wollen wir natürlich sehen.
Gut ist: die Parkplätze sind kostenlos.
Der Eintritt allerdings kostet saftige 8,50 £ (knapp 10€). Und das für eine Ruine!
Wir begnügen uns, wie die meisten anderen auch, mit den Außenansichten. Das ist spektakulär genug!

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Hier wären wir also beim schottischen „Sehenswürdigkeiten-
einheitspreis“ angelangt. Egal welche Sehenswürdigkeit man sich wo ansehen will, immer sind mindestens 8,50 £ fällig. Je bedeutender, bzw. je näher an Haupttouristenrouten, desto eher kann man auch schonmal ganz schnell bei 15,50 £ p.P. landen!
Nimmt man die Tatsache dazu, dass auch in vielen Fällen Parkgebühren von mindestens 2 £ verlangt werden, aber auch 4 £ sind keine Ausnahme, kann man sich ausrechnen, dass es schnell richtig teuer werden kann. Das wären dann umgerechnet bis zu 20€ pro Sehenswürdigkeit und Person.
Und Sehenswürdigkeiten gibt es echt viele!
GB ist teuer…

Unser heutiger Tagesstop soll Aberdeen sein. Da wir es noch relativ früh am Tag haben, besuchen wir auf dem Weg dahin noch das Go Ape Crathes Castle und das Drum Castle. Beide sind zu dieser Jahreszeit geschlossen. Drum Castle hat zum Parkplatzpreis von 2 £ wenigstens schöne Außenansichten zu bieten, das Go Ape Crathes Castle nichtmal die.
Somit haben wir beim Drum Castle wenigstens einen schönen Spaziergang auf dem schön angelegten Gelände.

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Allerdings habe ich auf dem Weg hierher erste Bekanntschaft mit den schottischen single-track-roads gemacht! Es ist durchaus schön sie zu befahren, solange man keinen Gegenverkehr hat… ;)

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In Aberdeen angkommen beziehen wir unser Zimmer im Roselea House. Ein B&B, zwar mit Gemeinschaftsbad, aber trotzdem ohne Einschränkung weiterzuempfehlen. Die Hausherrin ist überaus freundlich und das Frühstück sehr gut!
Allerdings muss man zum Parken schon ein paar Straßen weiter fahren.
Denn zum Haus gehören keine eigenen Parkplätze und an der Straße (sehr innenstadtnah), sind die Kosten horrend – und natürlich wird hier regelmäßig kontrolliert!

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Burger essen in Aberdeen!

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Route des 2. Tages, 154 km.

Tag 3

Nach ausgiebigem Frühstück und schon freundschaftlicher Verabschiedung von der Hausherrin geht die Reise weiter.

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Anfangs noch am regnen sollte sich das Wetter bald wieder bessern!

Erster Zwischenstopp soll heute Elgin, bzw. Lossiemouth, sein.
Hier befindet sich Großbritanniens nördlichster Fliegerhorst, welchen ich früher beruflich kennen gelernt hab. Diesmal ist es ein Urlaubsbesuch.

Hauptsehenswürdigkeit ist hier aber die Elgin Cathedral.

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Parken kostenlos, grandiose Außenaufnahmen, schöner Gang um die Ruine und weiter geht’s.

Nächster Halt Fort George nahe Kirkton. Da es sich hierbei um ein noch immer militärisch genutztes Areal handelt, kann man leider nicht so viele gute Fotos machen, dennoch ein lohnenswerter, kurzer Abstecher.

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Dann zum ehemaligen Schlachtfeld von Culloden.
Das Culloden Battlefield ist ein Muss für jeden Schottlandbesucher, der auch nur ein bisschen an dem Land und seiner Geschichte interessiert ist!
Hier in Culloden haben im Jahr 1746 die Schotten unter „Bonnie Prince Charlie“ (Charles Edward Stuart) ein letztes Mal gegen die Engländer gekämpft und sind vernichtend geschlagen worden.
Außerhalb der Saison kann man, mit Glück, auch noch kostenlose Parkplätze ergattern. Der Zutritt zum Battlefield selber ist auch kostenlos. Es besteht aber auch die Möglichkeit, kostenpflichtig eine Führung per elektronischem Guide zu bekommen.
Das Areal selbst ist riesig, der Besuch absolut lohnenswert.

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Tagesziel ist Inverness, das Tor zu den Highlands.
Wir beziehen unser Zimmer im Glasdair B&B. Auch diese Location ist uneingeschränkt zu empfehlen! Preis und Leistung spielen in einer eigenen Liga, gut und günstig!

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Den späten Nachmittag und Abend nutzen wir, um einen Einblick in diese wunderschöne Stadt am River Ness zu erlangen.

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Route des 3. Tages, 210 km.

Tag 4

Auch dieses schottische Frühstück ist wunderbar und so starten wir, gut gestärkt, zu unserer ersten Highlandetappe.
Vorbei am Loch Ness, erhaben, teilweise nebelverhangen, mag man sich vorstellen, wie Nessie durch die Nebelschwaden auf uns guckt und uns eine lange Nase zeigt, weil auch wir es nicht zu Gesicht bekommen werden.

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Auch Urquhard Castle hat zu dieser Morgenstunde etwas surreales.

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Eine gute Stunde und ca. 40 km später ist dieser sagenumwobene See auch schon hinter uns und wir fahren entlang des Loch Oich, Loch Lochy und Loch Eil zum Loch Linnhe.

Die anschließende Einkehr im Hollytree Hotel lohnt!

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Haggis, in diesem Fall mit Kartoffelbrei und Rübenmus in scharfer Pfeffersauce.

Haggis, das schottische Nationalgericht. Bestehend aus gefülltem Schafsmagen, oftmals in Form einer Frikadelle angerichtet und gerne mit scharfem Pfeffer serviert.
Nicht jedermanns Sache, mir schmeckt‘s!

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Claudi hat sich lieber für den Angus beefburger entschieden.

Gut gestärkt fahren wir nun nach Glencoe, von wo aus wir am gleichnamigen Fluss entlang, wieder mal eine herrliche single-track- road befahrend, richtig tolle Ausblicke auf die umgebenden Berge erhaschen.

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Diese Region eignet sich auch hervorragend zum wandern, was wir wegen des sich stetig bessernden Wetters dann auch ausgiebig machen.

Da gutes Wetter herrscht und wir noch etwas Zeit bis zum einchecken in unsere heutige Unterkunft haben, entschließe ich mich, den Loch Leven einmal komplett zu umrunden. Wahnsinn!!! Das lohnt! Hierhin werde ich mit dem Motorrad sicher wiederkommen!

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Unsere heutige Unterkunft ist das Corran Bunkhouse. Insgesamt ok. Wenn man den Angebot- Nachfragevergleich zieht, sogar gut.
Man muss sich bewusst sein, dass in den Highlands die Zahl der Unterkünfte drastisch abnimmt und dementsprechend der Preis steigt. Außerdem ist ja noch keine Saison und somit ist der Großteil der Unterkünfte auch geschlossen. Mitunter kann man auch reinfallen und 100£ für eine Nacht in einer Absteige hinlegen!
Also: rechtzeitige Planung ist alles!

Die Lage allerdings ist klasse! Direkt an der Fähre nach Ardgour gelegen, hat man als Fußgänger die Möglichkeit kostenlos überzusetzen. Hiervon machen wir natürlich auch sofort Gebrauch, zumal sich auf der anderen Seite das beste (einzige) Pub im weiten Umkreis befindet! Fahrzeuge zahlen für die Überfahrt den Standardpreis (8,50 £).

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Route des 4. Tages, 198 km.

Tag 5

Da es sich bei den Corran Bunkhouses um ferienhausähnliche Unterkünfte mit Gemeinschaftsküche handelt, gibt es natürlich auch kein Frühstück. Das holen wir uns nach Aufbruch dann in Ballachulish beim coop.
Die schottischen coop-Läden sind absolut empfehlenswert. Man bekommt alles, was man braucht, die Atmosphäre ist fast gemütlich, die Verkäufer sind immer freundlich und hilfsbereit und, natürlich, sind sie auch sonntags geöffnet.

Weiter durch die Highlands.

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Durch den Loch Lomond & The Trossachs Nationalpark, am Loch Lubnaig vorbei, durch Callandar, wo die Highlands jetzt langsam auslaufen bis nach Fallkirk.
Im vornherein habe ich schon geplant, die letzten Urlaubstage hier zu übernachten. Der Ort liegt verkehrsgünstig und unsere weiteren Ziele sind gut zu erreichen.
Zuerst geht die Fahrt aber natürlich zum Fallkirk Wheel, einer ganz besonderen Schleuse mit besonderem Reiz. Die beiden Tröge drehen sich beim Schleusen nämlich wie ein Rad um die Nabe in der Mitte!
Dieses Monument hoher Ingenieurskunst, gepaart mit (für mich) toller Architektur (Claudi sieht das ganz anders), zieht mich schon seit Jahren magisch an. Und heute, endlich, sind wir da!

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Zur großen Freude ist das Parken heute kostenlos, das Wheel dafür aber auch nicht in Betrieb.
Nichts desto trotz ein erhabener Anblick und die ganze Anlage eine Besichtigung wert!
In der Saison würde ich, was das Parken angeht wohl entweder den Buspendelverkehr oder alternative Parkmöglichkeiten nutzen.

Nach dem Einchecken in unser Hotel entschließen wir uns zu einem Gang in den Callendar Park. In diesem Park steht das Callendar House.
Dieses schon schlossähnliche Herrenhaus ist kostenlos zu besichtigen! Und es gibt viel zu sehen.
Keiner von uns hat gedacht, dass wir sowas finden würden und schon gar nicht in einer größeren Stadt mit immerhin fast 160000 Einwohnern. Umso schöner die Überraschung.

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Blick in die Küche des Callendar House.

Der weitere Nachmittag gehört der Erkundung des Innenstadtbereiches. Einiges sehenswert, anderes nicht… ;)

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Route des heutigen Tages, 173 km.

Tag 6

Die Nacht in unserem riesigen Hotelzimmer war sehr erholsam, das echte schottische Frühstück lecker!

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Heute plane ich meine Dan-Brown-verrückte Claudi mit etwas ganz besonderem zu überraschen!
Auf geht es nach Roslin.
In diesem Ort befindet sich die berühmte Rosslyn Chapel, in welcher ein Teil des Filmes „Sakrileg“, mit Tom Hanks in der Hauptrolle, gedreht wurde.

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Wir parken also und gehen zu dieser Kapelle.
Ich bin schon total aufgedreht und freue mich diebisch auf Claudis überraschtes Gesicht. Doch nichts – gar nichts!!!
„Ja toll, ne Kapelle.“ “Schatz, guck doch mal auf den Namen!“ “Ja, Rosslyn Chapel, soll mir das was sagen?“ “Jahahaaaa!!!“ “Was denn?(guckt ehrlich verwirrt)“ “Äh, Dan Brown, Film, Tom Hanks!?!“ “Okay…?“ – Ich habe es an diesem Punkt aufgegeben.
Trotzdem habe ich auf einen Besuch bestanden!
Als wir dann im Keller der Kapelle sind und dort besagte Filmszene nochmal bildlich dargestellt vorfinden, fällt der Groschen dann centweise (endlich) und ein bisschen Enthusiasmus stellt sich dann doch ein! 
Schmankerl am Rande: als Claudi ihrer Mutter die Bilder schickte, kam diese aus dem Staunen gar nicht mehr heraus! Hat sie doch, genau wie Claudi, nicht geglaubt, dass es diese Kapelle wirklich gibt!

Aber Roslin hat durchaus noch mehr zu bieten.
Nach einem guten Fußmarsch erreicht man Rosslyn Castle und ein Stück weiter kann man die Reste der alten Gunpowder Mills bewundern.

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Rosslyn Castle

Es ist echt unglaublich, wie wenig von der ehemals größten schottischen Schießpulverfabrik (immerhin bis 1954 in Betrieb) noch übrig ist, fast nichts.

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Das Gelände ist so gut renaturiert, dass es schon einiger Hinweisschilder und eines scharfen Auges bedarf die Reste zu erkennen.

Auf dem Rückweg fahren wir noch nach South Queensferry um ein paar schöne Fotos der beiden Forthbridges zu machen und dann weiter nach Blackness.

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Blackness Castle lohnt schon allein wegen seiner exponierten Lage einen Besuch! Der Wind peitscht die Wellen ans Ufer, die Sonne scheint, ein herrliches Bild.

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Von hier geht es wieder zurück nach Fallkirk.

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Route des heutigen Tages, 122 km.


Tag 7

Für den heutigen Tag habe ich mir nochmal vorgenommen, so einiges zu erkunden, was noch auf der Wunschliste übrig war.
Erster Anlaufpunkt The Helix (Park). Auf diesem Gelände stehen The Kelpies, zwei riesige Pferdekopfskulpturen.
Wenn nicht grade zufällig Arbeiten an ihnen verrichtet werden, kann man selbige auch besteigen und hat dann (mutmaßlich) einen prima Blick auf die Umgebung.
Zwischen den Kelpies ist eine Schleuse, die den Forth and Clyde Canal mit dem River Carron verbindet. Wirklich spektakulär!

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Dann zum Pineapple in Airth.

Das ehemalige Sommerhaus des Earl of Dunmore hat in der Mitte einen Turm in Form einer Ananas. Ein absolutes must see!!!

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Weiter nach Stirling.

Stirling Castle ist auch eine Sehenswürdigkeit auf unserer to-do-Liste.
Wegen der am Morgen schon massiven Touristenschwemme und des, für uns nicht einsehbaren Eintrittspreises haben wir nur das Souveniershop besucht, ein paar schöne Bilder von außen gemacht und sind von dannen geritten.

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Bei vielen Sehenswürdigkeiten ist übrigens das Fotografieren von innen sowieso verboten!
Freilich wird darauf gerne erst nach dem Betreten hingewiesen.

Nächster Stop: Wallace Monument.

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Das Wallace Monument steht erhaben auf einem Hügel im Norden Stirlings.
Parken und Erklimmung des Hügels sind kostenlos, allerdings sind auch in der Nebensaison freie Parkplätze rar! Auf dem Hügel hat man dann einen sehr guten Blick auf Stirling und in die Umgebung. Die Besteigung des Turmes haben wir uns dann aber doch gespart.

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Weiter zum Alloa Tower.
Außerhalb der Saison leider geschlossen, trotzdem ein imposanter Anblick.

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Den Clackmannan Tower haben wir leider irgendwie verpasst, dafür geht die Rückfahrt über die sehr schöne, alte Kincardine Bridge und dann zurück zum Hotel.

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Abends haben wir mal wieder sehr gut gegessen und danach soweit alles für die Abreise vorbereitet.

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Route des heutigen Tages, „nur“ 86 km.

Tag 8

Die Rückreise!
Man war ich nervös. Ob alles wohl klappen würde? Hat es aber!
Morgens gleich um 06.30 Uhr gefrühstückt, Sachen fertig gepackt, ausgecheckt und das Auto beladen.
Dann zur Mietwagenrückgabe am Flughafen gefahren.
Ich habe ja mit dem allmorgendlichen Stau gerechnet, unser Glück war allerdings, dass wir quasi direkt vor dem Berufsverkehr gefahren sind und somit nur vorm Kreisverkehr zum Flughafen ein längeres stop-and-go hatten.
Die Fahrzeugrückgabe war total unkompliziert und sehr schnell abgehandelt.
Somit standen wir auch schon um kurz nach 8 Uhr im Flughafen an der Gepäckaufgabe.
Einchecken lief wieder problemlos und so saßen wir dann im Wartebereich und warteten…
Wegen Nebels in London hatte unser Flieger letztendlich 20 Minuten Verspätung, was aber kein Problem war, da ich im Flughafen zufällig einen alten Kumpel getroffen habe.
Er und sein Sohn haben die North Coast 500 gefahren. Man bin ich froh, diese Möglichkeit verworfen zu haben!!!
Fast nur Regen, viel Fahrzeit bei extrem wenig Strecke (ausschließlich single-track-roads). Unterkünfte teilweise unter aller S… und das auch noch bei horrenden Preisen! Die beiden tun mir wirklich leid!
Da mochte ich von unserer Reise gar nicht mehr richtig erzählen…
Ihr großer Vorteil war letztendlich, dass ihr Flug nach Hamburg ging und sie somit um einiges eher zu Hause waren als wir.
Das habe ich dann auch positiv herausgehoben! ;)

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Quhpilot
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Re: Schottland im März und mit dem Auto.

#2 Ungelesener Beitrag von Quhpilot »

Tolle Reise ! Danke fürs zeigen ! :Ni: DD


.....ich hätte auch den Angus-Burger gewählt..... :Sl:

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MacDubh
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Re: Schottland im März und mit dem Auto.

#3 Ungelesener Beitrag von MacDubh »

ach ja, Schottland... geht immer!

2 Monate noch, dann bin ich auch endlich wieder da.
:App:

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Bouncers
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Re: Schottland im März und mit dem Auto.

#4 Ungelesener Beitrag von Bouncers »

Schöner Bericht. :App:
Aber warum der Balken über den Gesichtern? Du wirst dich ja kaum selbst wegen Verletzung deiner Persönlichkeitsrechte anzeigen? :Hilf:
Ich habe jetzt genau das richtige Alter.:)
Muss nur noch rauskriegen wofür :-(

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maxmoto
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Wohnort: 80993 München

Re: Schottland im März und mit dem Auto.

#5 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Ich war vor gut 40 Jahren das erste (und letzte) Mal in Schottland.
Bis auf den Verkehr scheint sich nicht viel geändert zu haben.
Ich empfand es damals schon als teuer, das Essen so gar nicht nach meinem Geschmack.
Aber landschaftlich einfach unvergleichlich schön.
Dank Deinem Bericht kamen ein paar Erinnerungen aus einer fast vergessenen Schublade.
maxmoto
was ist was wert


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McFadden
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Wohnort: bei Husum

Re: Schottland im März und mit dem Auto.

#6 Ungelesener Beitrag von McFadden »

Ich danke euch für die netten Kommentare! :D
Bouncers hat geschrieben:Schöner Bericht. :App:
Aber warum der Balken über den Gesichtern? Du wirst dich ja kaum selbst wegen Verletzung deiner Persönlichkeitsrechte anzeigen? :Hilf:
Stimmt, werde ich nicht!
Aber weder Claudi, noch ich möchten, dass unsere Gesichter im Internet, für alle Welt sichtbar und unlöschbar herumgeistern! Big brother und so...
Jeder hat so seinen Spleen! ;)
maxmoto hat geschrieben:Ich war vor gut 40 Jahren das erste (und letzte) Mal in Schottland.
Bis auf den Verkehr scheint sich nicht viel geändert zu haben.
Ich empfand es damals schon als teuer, das Essen so gar nicht nach meinem Geschmack.
Aber landschaftlich einfach unvergleichlich schön.
Dank Deinem Bericht kamen ein paar Erinnerungen aus einer fast vergessenen Schublade.
Schön, dass ich dir die Erinnerungen wieder lebendig werden lasse! :L
Zurück zu meinem ersten Besuch sind es "nur" 21 Jahre, teuer ist und war es. Und was den Verkehr angeht, war es wohl unser Glück, so früh im Jahr unterwegs gewesen zu sein!
Nichts desto trotz war es sicher nicht unser letzter Besuch! Muß man halt etwas länger sparen... :|

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qtreiber
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Re: Schottland im März und mit dem Auto.

#7 Ungelesener Beitrag von qtreiber »

McFadden hat geschrieben:Aber weder Claudi, noch ich möchten, dass unsere Gesichter im Internet,
... weshalb dann überhaupt Personenbilder einstellen? Balken vor dem Gesicht machen sich mMn in diesem interessanten Reisebericht nicht gut. _Ich_ würde die (Personen-)Bilder komplett rausnehmen.

Schöne Grüße von BigBrother, auch an Claudia! :L

Danke für den Bericht!
Gruß
Bernd (AUR)

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Schippy
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Registriert: Freitag 5. Oktober 2012, 15:14

Re: Schottland im März und mit dem Auto.

#8 Ungelesener Beitrag von Schippy »

Wow sieht sehr schön aus dort.
Irgendwann mal müssen wir auch da hin.

Gruß
Herbert und Tanja aka die Schippalla
Grüßle
Herbert aka Schippy

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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

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