Hallo Peter,
zuerst einmal vielen Dank für die Impressionen von der Tour, die Bilder begeistern wie immer.
Kradreisender hat geschrieben:… und ich überlege, was grad so schief läuft in dem Urlaub. Aber ich komm nicht drauf. Bin ich bis heute nicht.
Warum freut man sich so lange auf die RDGA und reisst sie dann in zwei Tagen runter? Ohne hunderte von Fotos zu machen, ohne länger als 30 Minuten an einem Ort zu verweilen? Ich weiß es nicht.
Ich glaube, es lag am Alleinreisen. Wie aus anderen, berufen Mündern schon festgestellt, fährt um so länger und umso weiter wenn ein korrigierendes Element fehlt.
Wie der Kumpel der andere Details am Wegesrand bemerkt, oder die Angetraute die früher nach Pausen verlangt als man selber.
Kradreisender hat geschrieben: Was mich wohl am meisten ärgert, falsch, beschäftigt:
Es lag ja auch nur und ausschließlich an mir selbst, das die Reise so ganz anderst war, als ich es mir eigentlich vorgestellt habe.

Max hat es ja bereits bestens beschrieben. Der Mensch und auch der Motorradfahrer lernt (Ausnahmen bestätigen die Regel) sein Leben lang. Manchmal ist man alleine zügig unterwegs, nur das „große Ziel“ im Blick, manchmal lässt man sich treiben und landet vielleicht dort wo man ursprünglich gar nicht hinwollte.
Das Navi ist Segen und Fluch zugleich. Segen, weil man viele versteckte Straßen und Wege zielsicher ansteuern an.
Fluch, weil man beim Blick auf den Pfeil im Display die Wegweiser und Hinweisschilder links und rechts der geplanten Strecke nicht mehr sieht. Oder ein Abstecher den Schnitt versauen könnte.
Mein Rat wäre daher, nicht zu viel vorplanen. Und das Tempo so wählen das immer einen Blick nach links und rechts möglich ist. Und zur Planung gute, detaillierte Karten (für Frankreich nur die Gelben von Michelin) verwenden, die auch spannende Ziele und Nebenstraßen enthalten. Wie die vielen Festungswerke entlang der RdGA, die teilweise wesentlich spannender sind als die bekannten Punkte wie z.B. am Tende oder Bonette.
Kradreisender hat geschrieben:… bin wohl aber mit so vielen Pässen in so kurzer Zeit überreizt. Ausser ein paar Highlights (im wahrsten Sinne des Wortes), kann ich mich kaum an einen der kleineren Pässe erinnern. Die Strecken zum Fahren ein Traum, vielleicht war auch das der Fehler. Es hat zu viel Spaß gemacht zu fahren.
Na dann ist doch eigentlich nicht alles schlecht gewesen.
Laut offizieller Zählweise besteht die RdGA aus 16 Pässen über eine Strecke von 684 km von Thonon-les-Bains nach Menton. Das kann man tatsächlich in 2 Tagen mit dem Moped abradeln.
Mein Vorschlag für die Wiederholung wäre die RdGA als „Leitlinie“ zu wählen und in einer bis zwei Wochen im September mit Genuss links und rechts entlang zu cruisen.
Ciao Bernd
PS: hast Du eigentlich schon eine Antwort vom Reitwagen erhalten?
