Als Begleiter werde ich die Tage mit kommentieren.
Also meine Reise begann bereits eine Woche vorher, also zumindest in meinem Kopf.
Dieser Trip sollte für mich eins der größten Abendteuer werden, immerhin war es der erste Urlaub seit knapp 13Jahren. Somit war ich voller Euphorie und Sorge.
Ja Sorge, denn irgendwie war weder meine Diva (die 640er), noch ich fit für die Reise.
Ich wegen mangelnder Erfahrung und Routine und meine Diva hatte keinen Monat, der Pannenfrei war. Eine Dichtung hier, eine schwächelnde Batterie da. Mal war ne Schraube locker, mal war sie ab. Somit war meine Sorge, wenn wir liegen bleiben, dann nur wegen mir. Aber gut, die wichtigsten Handgriffe wurden noch geübt und die Ausstattung wurde auf den Worstcase aufgestellt. Früher hab ich ja auch mehr riskiert. „Taschakkaaa das wird schon“ wurde mein Motto.
Anmerkungen zu Tag1: (Abfahrt)
Da war er auf einmal, der Tag der Abreise. Unterwegs fragt er noch nach dem Wohlbefinden und wie es mit der Komfortzone aussieht. Ich schaue runter zum Drehzahlmesser und beobachte der Drehzahlschwankung, die zum Tackt des Blinkers hin und her wandert. Jaa alles ist gut, das ist die Diva, es wird alles gut. Die Komfortzone ist noch vorhanden.
Anmerkung zu Tag2: (Susatal)
In meiner kleinen Welt, läuft alles sehr geordnet ab. Alles ist bestimmt und es gibt nur kalkulierbare Überraschungen. Wie sorgt man dafür, dass ich die Komfortzone verlasse? Ganz einfach, in dem man mich zum ersten mal in einem fremden Land mit fremden Gegebenheiten konfrontiert, die ich weder verstehe noch dennen ich folgen kann. Wir reden vom Tanken an einem Tankautomaten bei Turin, wo irgendwie nichts richtig läuft und blankes Chaos entsteht (auch bei den Einheimischen). Komfortzone zerplatzt wie ein Luftballon. Bäda Ist cool und strahl Gelassenheit ab. Respekt, seine Komfortzone scheint ein Kontinent zu sein. Oder er erlebt es öfters… Nur die Schotterpiste, scheint ihn zu fuchsen.
Anmerkung zu Tag3: (Assietta)
Keine Anmerkung, außer dass jemand Blut geleckt hat.
Anmerkung zu Tag4: (Die Wurst)
Also nachdem Ihr miterleben durftet wie Bäda die Andouillette durchlebt hat, kann ich euch schon mal verraten, was im Worstcase Ranking direkt danach kommt: Ein Biker-Kumpel mit einem Kommunikationssystem, der alle ca 15min über diese Wurst schimpft

Er tat mir ja schon leid und irgendwie hab ich auch befürchtet, dass er nach dem nächsten Aufstoßen einen Scheibenwischer auf der Innenseite vom Visier braucht.
Letzte Pause vor dem Campingplatz, Bäda schaut mich an, ich befürchte die Wurst hat die Oberhand gewonnen. Jedoch hat er einen Gedanken, eine Idee, einen Plan: Er will die Nacht in dem Fort Central verbringen. Dazu baut er eine Argumentationskette auf, ein Pro folgt dem anderen und hofft dabei auf ein Contra… hmm…er hat schon mal keine und ich auch nicht, somit stimme ich ihm zu.
Eigentlich hab ich ihm bereits zugestimmt bevor er mit seinen Pros fertig war, nur da wollte er es nicht hören, denn er hat irgendwie auf einen Einwand gehofft.
Nachdem er sich noch kurz vergewissert hat, dass ich es noch bin und nicht doch jemand anderes, sind wir dann weiter Richtung Fort Central.
Zusatzanmerkung: Schei*e war die Nacht kalt.
Anmerkung zu Tag5: keine.