Von dem überaus fragwürdigen Unterfangen, Deutschland auf möglichst schlechten Wegen zu durchqueren – oder kurz: TET
Re: Von dem überaus fragwürdigen Unterfangen, Deutschland auf möglichst schlechten Wegen zu durchqueren – oder kurz: TET
Ich bin ziemlich erschrocken, weil mir der Begriff "frozen Sholder" = adhäsive kapsulis" überhaupt nichts sagte und ich gegoogled habe und aufgklärt wurde.
Vor ein paar Jahren habe ich mir die Supraspinatussehne minimal invasiv operieren lassen. Beide (links und rechts) waren gerissen. Der Heilungsprozess was schmerzhaft und lang.
So habe ich die andere Seite nicht "reparieren" lassen. Nach Ausheilung der rechten Seite (gut 12 Monate) merke ich keinen Unterschied.
Nachdem ich diese Erfahrung gemacht hate, war ich so neugierig, nachzulesen, was die frouzen Shouler ist.
Ich musste folgendes lesen:
Man behandelt die adhäsive Kapsulitis vorrangig konservativ mit Wärme- und Kälteanwendungen sowie leichten physiotherapeutischen Übungen. Verbessern die konservativen Therapien die Beschwerden nicht, kann eine arthroskopische Operation die Verklebungen im Schultergelenk beheben.
Und dann der Hammer, den ich auf Grund meiner Erfahrungen befürchtet hatte:
Wie lange dauert die Heilung einer Frozen Shoulder?
Jedoch erfahren 98% der Patientinnen und Patienten eine spontane Heilung mit schmerzfreier, uneingeschränkter Schulterbeweglichkeit innerhalb von 3 Jahren. Davon sind 75% bereits nach 1,5 Jahren beschwerdefrei. Die Frozen Shoulder ist eine der häufigsten Schulterer- krankungen überhaupt.
Ich wünsche Dir, dass die konservativen Wärme- und Kälteanwendungen und physiotherapeutische Übungen anschlagen und die Schmerzen peu a peu erträglicher werden, bis sie Dich völlig verlassen.
Mit zunehmendem Alter (ich spreche da aus Erfahrung) nehmen die Dinge, auf die man gern verzichtet, leider zu.
Alles Gute!
Maxmoto
Vor ein paar Jahren habe ich mir die Supraspinatussehne minimal invasiv operieren lassen. Beide (links und rechts) waren gerissen. Der Heilungsprozess was schmerzhaft und lang.
So habe ich die andere Seite nicht "reparieren" lassen. Nach Ausheilung der rechten Seite (gut 12 Monate) merke ich keinen Unterschied.
Nachdem ich diese Erfahrung gemacht hate, war ich so neugierig, nachzulesen, was die frouzen Shouler ist.
Ich musste folgendes lesen:
Man behandelt die adhäsive Kapsulitis vorrangig konservativ mit Wärme- und Kälteanwendungen sowie leichten physiotherapeutischen Übungen. Verbessern die konservativen Therapien die Beschwerden nicht, kann eine arthroskopische Operation die Verklebungen im Schultergelenk beheben.
Und dann der Hammer, den ich auf Grund meiner Erfahrungen befürchtet hatte:
Wie lange dauert die Heilung einer Frozen Shoulder?
Jedoch erfahren 98% der Patientinnen und Patienten eine spontane Heilung mit schmerzfreier, uneingeschränkter Schulterbeweglichkeit innerhalb von 3 Jahren. Davon sind 75% bereits nach 1,5 Jahren beschwerdefrei. Die Frozen Shoulder ist eine der häufigsten Schulterer- krankungen überhaupt.
Ich wünsche Dir, dass die konservativen Wärme- und Kälteanwendungen und physiotherapeutische Übungen anschlagen und die Schmerzen peu a peu erträglicher werden, bis sie Dich völlig verlassen.
Mit zunehmendem Alter (ich spreche da aus Erfahrung) nehmen die Dinge, auf die man gern verzichtet, leider zu.
Alles Gute!
Maxmoto
- kradventure
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Re: Von dem überaus fragwürdigen Unterfangen, Deutschland auf möglichst schlechten Wegen zu durchqueren – oder kurz: TET
Danke Max! Bin im vierten Monat seit Beginn der Schmerzen, ab ca. neuntem Monat soll das besser werden...Was wirklich blöd ist (hast Du vielleicht auch gelesen): Die Schmerzen sind nachts am schlimmsten. Weiß nicht, wann ich die letzte Nacht durchgeschlafen hätte. Aber es gibt wahrlich schlimmere Schicksale/Diagnosen, das soll keinesfalls ein Jammerthread werden! Ich komme ganz gut klar und ich konnte die Tour fahren - ohne Schmerzmittel! Um eine tolle Vater-und-Sohn-Endurotour soll es hier gehen, ich halte mich ran, Euch bald was zu liefern!
Re: Von dem überaus fragwürdigen Unterfangen, Deutschland auf möglichst schlechten Wegen zu durchqueren – oder kurz: TET
Danke Max! Bin im vierten Monat seit Beginn der Schmerzen, ab ca. neuntem Monat soll das besser werden.
Irgendwie erinnert mich das an was was ich nur vom Hörensagen kenne.
Positiv: In den nächsten knapp 2 Monaten werden die Nächte immer kürzer.
Max
Irgendwie erinnert mich das an was was ich nur vom Hörensagen kenne.

Positiv: In den nächsten knapp 2 Monaten werden die Nächte immer kürzer.

Max
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Re: Von dem überaus fragwürdigen Unterfangen, Deutschland auf möglichst schlechten Wegen zu durchqueren – oder kurz: TET
So, hier zumindest schon einmal die ersten beiden Tage (neue Bilder dazu im Blog):
Tag 1:
Obwohl ich aus langjähriger Erfahrung weiß, dass man das Wetter ohnehin nehmen muss, wie es kommt, habe ich die letzten Tage vor der Abfahrt aufmerksam diverse Wetterprognosen beobachtet. Den TET bei Regen zu fahren, stelle ich mir nicht so toll vor, daher war ich froh, dass die Vorhersagen für uns sprachen: Während es in Kassel die nächsten Tage kräftig regnen sollte (was dann auch der Fall war), sollte es in unserem Zielgebiet im Norden Deutschlands allenfalls ein paar Schauer geben – letztlich blieben wir sogar komplett trocken! Auf dem Weg zum Startpunkt des TET im Emsland liegt Bielefeld, deshalb haben wir uns kurzerhand bei einem guten Freund, der dort wohnt, zum Kaffee angekündigt. Kristian hatte aber wohl die (völlig unberechtigte) Sorge, wir könnten auf dieser Endurotour vom Fleische fallen und daher ebenso aufwendig wie lecker ein Mittagessen für uns gekocht. Der Kohlehydrat-Speicher war nach einer ordentlichen Portion Spaghetti Bolognese jedenfalls gut gefüllt. Ohne besondere Vorkommnisse ging es dann weiter, bei einer Kaffepause haben wir ein Hotel in Leer gebucht, sind dann einen kleinen Abstecher durch Holland gefahren um direkt hinter Bellingwolde den Startpunkt des TET zu erreichen. Von dort bis Leer ist nur ein Katzensprung. Nach dem Einchecken und einem lecker Abendessen (Spargel und gebratenes Zanderfilet) haben wir uns noch einen Spaziergang in die hübsche Altstadt von Leer gegönnt und anschließend noch ein paar friesisch herbe Jever.
Tag 2:
Jetzt ging es also richtig los mit dem TET, und schnell wurde klar, dass dieser Trail vor allem eines ist: entspannend und entschleunigend. Auf kleinen und kleinsten Straßen und Feldwegen (auf diesem Teil des TET noch überwiegend asphaltiert oder gepflastert) ging es durch kleine Dörfer und Bauernhöfe, und Frühjahr erweist sich als ideale Reisezeit: Es ist nicht zu heiß, und überall grünt und blüht es – ob der Raps auf den Feldern, Obstbäume oder Ziersträucher. Nach nur wenigen Kilometern war ich endgültig im Urlaub angekommen – etwas, was mir nicht immer so schnell gelingt! Eine kleine Navigationsherausforderung stellte sich dann am Vormittag: Ein Weg wird neu gepflastert und die Strecke war gesperrt. Man hätte sich mit den Motorrädern an der Sperre vorbei zwängen können, aber dahinter war schon das frische Kiesbett planiert, und so rücksichtslos sind wir dann doch nicht. Genau in diesem Moment machte mein altes Garmin Zumo Probleme, da war es gut, dass Filius parallel mit dem Handy und App navigierte. So war die Umfahrung rasch gefunden und kurz darauf waren wir wieder auf dem offiziellen Track unterwegs. Und der bot wenig später eine erste richtig schöne Enduropassage – ein erdiger Waldweg und erste kurze Sandpassagen als Vorgeschmack auf das, was später in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg noch kommen sollte. Ein weiteres Highlight dieses Tages sollte die Überquerung der Oste auf der Schwebefähre zwischen Hemmoor und Osten sein, doch leider fährt die zu dieser Jahreszeit nur an Wochenenden und Feiertagen. Beeindruckend ist das historischen Bauwerk aber trotzdem. Die Weser wurde dann auf einer Brücke überquert, die Elbe per Fähre von Wischhafen nach Glückstadt. Von da war es dann nicht mehr weit nach Bokel, wo wir uns im Hotel „Bokel-Mühle“ einquartiert haben – unsere absolute Hotelempfehlung der Tour: Direkt am TET und direkt an einem See gelegen, historisches Ambiente, liebevoll gestaltete Zimmer und eine gute Küche ließen keine Wünsche offen.
Fortsetzung folgt...
Tag 1:
Obwohl ich aus langjähriger Erfahrung weiß, dass man das Wetter ohnehin nehmen muss, wie es kommt, habe ich die letzten Tage vor der Abfahrt aufmerksam diverse Wetterprognosen beobachtet. Den TET bei Regen zu fahren, stelle ich mir nicht so toll vor, daher war ich froh, dass die Vorhersagen für uns sprachen: Während es in Kassel die nächsten Tage kräftig regnen sollte (was dann auch der Fall war), sollte es in unserem Zielgebiet im Norden Deutschlands allenfalls ein paar Schauer geben – letztlich blieben wir sogar komplett trocken! Auf dem Weg zum Startpunkt des TET im Emsland liegt Bielefeld, deshalb haben wir uns kurzerhand bei einem guten Freund, der dort wohnt, zum Kaffee angekündigt. Kristian hatte aber wohl die (völlig unberechtigte) Sorge, wir könnten auf dieser Endurotour vom Fleische fallen und daher ebenso aufwendig wie lecker ein Mittagessen für uns gekocht. Der Kohlehydrat-Speicher war nach einer ordentlichen Portion Spaghetti Bolognese jedenfalls gut gefüllt. Ohne besondere Vorkommnisse ging es dann weiter, bei einer Kaffepause haben wir ein Hotel in Leer gebucht, sind dann einen kleinen Abstecher durch Holland gefahren um direkt hinter Bellingwolde den Startpunkt des TET zu erreichen. Von dort bis Leer ist nur ein Katzensprung. Nach dem Einchecken und einem lecker Abendessen (Spargel und gebratenes Zanderfilet) haben wir uns noch einen Spaziergang in die hübsche Altstadt von Leer gegönnt und anschließend noch ein paar friesisch herbe Jever.
Tag 2:
Jetzt ging es also richtig los mit dem TET, und schnell wurde klar, dass dieser Trail vor allem eines ist: entspannend und entschleunigend. Auf kleinen und kleinsten Straßen und Feldwegen (auf diesem Teil des TET noch überwiegend asphaltiert oder gepflastert) ging es durch kleine Dörfer und Bauernhöfe, und Frühjahr erweist sich als ideale Reisezeit: Es ist nicht zu heiß, und überall grünt und blüht es – ob der Raps auf den Feldern, Obstbäume oder Ziersträucher. Nach nur wenigen Kilometern war ich endgültig im Urlaub angekommen – etwas, was mir nicht immer so schnell gelingt! Eine kleine Navigationsherausforderung stellte sich dann am Vormittag: Ein Weg wird neu gepflastert und die Strecke war gesperrt. Man hätte sich mit den Motorrädern an der Sperre vorbei zwängen können, aber dahinter war schon das frische Kiesbett planiert, und so rücksichtslos sind wir dann doch nicht. Genau in diesem Moment machte mein altes Garmin Zumo Probleme, da war es gut, dass Filius parallel mit dem Handy und App navigierte. So war die Umfahrung rasch gefunden und kurz darauf waren wir wieder auf dem offiziellen Track unterwegs. Und der bot wenig später eine erste richtig schöne Enduropassage – ein erdiger Waldweg und erste kurze Sandpassagen als Vorgeschmack auf das, was später in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg noch kommen sollte. Ein weiteres Highlight dieses Tages sollte die Überquerung der Oste auf der Schwebefähre zwischen Hemmoor und Osten sein, doch leider fährt die zu dieser Jahreszeit nur an Wochenenden und Feiertagen. Beeindruckend ist das historischen Bauwerk aber trotzdem. Die Weser wurde dann auf einer Brücke überquert, die Elbe per Fähre von Wischhafen nach Glückstadt. Von da war es dann nicht mehr weit nach Bokel, wo wir uns im Hotel „Bokel-Mühle“ einquartiert haben – unsere absolute Hotelempfehlung der Tour: Direkt am TET und direkt an einem See gelegen, historisches Ambiente, liebevoll gestaltete Zimmer und eine gute Küche ließen keine Wünsche offen.
Fortsetzung folgt...
Re: Von dem überaus fragwürdigen Unterfangen, Deutschland auf möglichst schlechten Wegen zu durchqueren – oder kurz: TET
Hallo,
den TET verbinde ich gedanklich mit Endurowandern, wenn man den TET-Deutschland mit einer kaputten Schulter und einer Reiseenduro mit Strassenreifen legal fahren kann, dann sind meine Erwartungen nicht allzu hoch. Entscheidend ist aber, dass ihr Spass hattet!
Gruss
Frido
den TET verbinde ich gedanklich mit Endurowandern, wenn man den TET-Deutschland mit einer kaputten Schulter und einer Reiseenduro mit Strassenreifen legal fahren kann, dann sind meine Erwartungen nicht allzu hoch. Entscheidend ist aber, dass ihr Spass hattet!

Gruss
Frido
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.
- kradventure
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Re: Von dem überaus fragwürdigen Unterfangen, Deutschland auf möglichst schlechten Wegen zu durchqueren – oder kurz: TET
Tag 3 und 4 gibt es nun auch schon:
Tag 3:
Wir waren ursprünglich unentschlossen, ob wir den Teil 3 des TET (hoch an die Dänische Grenze) überhaupt fahren sollten – wenn man nicht im Anschluss den TET Denmark fahren will, muss man dann ja auch wieder zurück zum Track des Teil 1. Die Frage beantwortete sich aber am Abend in der Bokel-Mühle: Während wir nach dem Essen am Kamin beim Schach saßen (natürlich hat mein Sohn wieder gewonnen), meldete sich Sven per Signal-Nachricht – ein Freund und Kollege, dessen Frau Kuratorin des Emil Nolde Museums in Seebüll ist – quasi genau am Ende des TET Teil 3 gelegen. Das Angebot einer Übernachtung in der Dienstwohnung auf einem Bauernhof direkt neben dem Museum und einer ganz privaten Museumsführung konnten wir nicht ablehnen, deshalb ging es an diesem dritten Tag in den „richtigen Norden“, wie die Schleswig-Holsteiner ihr Land selbstbewusst nennen. Auch dieser Teil ist mit ca. 9% Offroad-Anteil noch eher straßenorientiert, aber deshalb nicht weniger schön. Und vor allem hatten es die unbefestigten Passagen durchaus in sich: Eine Strecke durch den Wald war auf einer Länge von ca. 500 Metern trotz der trockenen Witterung feucht und schlammig. An einer Stelle habe ich mich für die falsche Spur entschieden, das Hinterrad rutschte seitlich weg. Zwar bekam ich den Fuß rechtzeitig auf den Boden, aber dort sank er bis zum Knöchel im Schlamm ein, womit das Motorrad eine Schräglage jenseits des Kipppunktes erreichte – erster Bodenkontakt. Zum Glück nix passiert im weichen Dreck, aber Motorrad und Fahrer schön eingesaut. Ohne weitere Probleme ging es dann weiter bis zum Ende des TET Germany direkt am deutsch-dänischen Grenzstein, von dort fuhren wir noch ein Stück durch Dänemark, an den nördlichsten Punkt des deutschen Festlandes (der eigentlich nördlichste Punkt Deutschlands liegt bekanntlich auf Sylt) und schließlich nach Seebüll, wo uns Sven und Tamara ein wahrhaft herzliches Willkommen bereiteten. Nach einem Ankunftsbier gab es die schon erwähnte Museumsführung, anschließend kochten die beiden für uns, während wir ihnen Antipasti kauend dabei zusahen. Es wurde ein wunderschöner Abend!
Tag 4:
Die Rückfahrt nach Wrist (wo der Teil 3 abzweigt) haben wir aus Zeitgründen auf Bundes- und Landstraßen absolviert, ab dann ging es weiter auf dem Teil 1, der bis nach Fehmarn führt. Auf eine der unbefestigten Abschnitte gibt es, wenn man mag, eine (sandige) Wasserdurchfahrt – wir haben die daneben liegende Pussy-Variante in Form einer kleinen Brücke gewählt. Seit der Islandtour bin ich tatsächlich nicht mehr so scharf auf Furten, auch wenn diese hier im Vergleich eher harmlos aussah. Kleines Highlight dieses Abschnitts: Der Track führt direkt am Motorradgeschäft von Bert von Zitzewitz vorbei, wo es für uns einen Kaffee, einen kleinen Schnack mit der Enduro-Legende persönlich und einen Blick auf seine Sammlung historischer Geländemotorräder gab. Die Pause nutzen wir auch gleich, um ein Hotel in Burg auf Fehmarn zu buchen. Hotel und Zimmer erwiesen sich als o.k., nur beim Essen im Restaurant wurden wir (das einzige Mal auf der gesamten Tour) etwas enttäuscht. Wir trösteten uns mit einem Spaziergang durch Burg und ein paar Bieren in einer Bar.
Bilder dazu im Blog.
Tag 3:
Wir waren ursprünglich unentschlossen, ob wir den Teil 3 des TET (hoch an die Dänische Grenze) überhaupt fahren sollten – wenn man nicht im Anschluss den TET Denmark fahren will, muss man dann ja auch wieder zurück zum Track des Teil 1. Die Frage beantwortete sich aber am Abend in der Bokel-Mühle: Während wir nach dem Essen am Kamin beim Schach saßen (natürlich hat mein Sohn wieder gewonnen), meldete sich Sven per Signal-Nachricht – ein Freund und Kollege, dessen Frau Kuratorin des Emil Nolde Museums in Seebüll ist – quasi genau am Ende des TET Teil 3 gelegen. Das Angebot einer Übernachtung in der Dienstwohnung auf einem Bauernhof direkt neben dem Museum und einer ganz privaten Museumsführung konnten wir nicht ablehnen, deshalb ging es an diesem dritten Tag in den „richtigen Norden“, wie die Schleswig-Holsteiner ihr Land selbstbewusst nennen. Auch dieser Teil ist mit ca. 9% Offroad-Anteil noch eher straßenorientiert, aber deshalb nicht weniger schön. Und vor allem hatten es die unbefestigten Passagen durchaus in sich: Eine Strecke durch den Wald war auf einer Länge von ca. 500 Metern trotz der trockenen Witterung feucht und schlammig. An einer Stelle habe ich mich für die falsche Spur entschieden, das Hinterrad rutschte seitlich weg. Zwar bekam ich den Fuß rechtzeitig auf den Boden, aber dort sank er bis zum Knöchel im Schlamm ein, womit das Motorrad eine Schräglage jenseits des Kipppunktes erreichte – erster Bodenkontakt. Zum Glück nix passiert im weichen Dreck, aber Motorrad und Fahrer schön eingesaut. Ohne weitere Probleme ging es dann weiter bis zum Ende des TET Germany direkt am deutsch-dänischen Grenzstein, von dort fuhren wir noch ein Stück durch Dänemark, an den nördlichsten Punkt des deutschen Festlandes (der eigentlich nördlichste Punkt Deutschlands liegt bekanntlich auf Sylt) und schließlich nach Seebüll, wo uns Sven und Tamara ein wahrhaft herzliches Willkommen bereiteten. Nach einem Ankunftsbier gab es die schon erwähnte Museumsführung, anschließend kochten die beiden für uns, während wir ihnen Antipasti kauend dabei zusahen. Es wurde ein wunderschöner Abend!
Tag 4:
Die Rückfahrt nach Wrist (wo der Teil 3 abzweigt) haben wir aus Zeitgründen auf Bundes- und Landstraßen absolviert, ab dann ging es weiter auf dem Teil 1, der bis nach Fehmarn führt. Auf eine der unbefestigten Abschnitte gibt es, wenn man mag, eine (sandige) Wasserdurchfahrt – wir haben die daneben liegende Pussy-Variante in Form einer kleinen Brücke gewählt. Seit der Islandtour bin ich tatsächlich nicht mehr so scharf auf Furten, auch wenn diese hier im Vergleich eher harmlos aussah. Kleines Highlight dieses Abschnitts: Der Track führt direkt am Motorradgeschäft von Bert von Zitzewitz vorbei, wo es für uns einen Kaffee, einen kleinen Schnack mit der Enduro-Legende persönlich und einen Blick auf seine Sammlung historischer Geländemotorräder gab. Die Pause nutzen wir auch gleich, um ein Hotel in Burg auf Fehmarn zu buchen. Hotel und Zimmer erwiesen sich als o.k., nur beim Essen im Restaurant wurden wir (das einzige Mal auf der gesamten Tour) etwas enttäuscht. Wir trösteten uns mit einem Spaziergang durch Burg und ein paar Bieren in einer Bar.
Bilder dazu im Blog.
- kradventure
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Re: Von dem überaus fragwürdigen Unterfangen, Deutschland auf möglichst schlechten Wegen zu durchqueren – oder kurz: TET
Wenn Endurowandern für Dich erst dort beginnt, wo es nicht mehr mit einer Reiseenduro geht, dann bleibt aber nicht viel übrig

Also klar, der TET Germany hat sicher nicht den höchsten Schwierigkeitsgrad - jedenfalls bei trockenen Bedingungen. Nach einigen Tagen Regen würden einige Passagen mit unseren 70:30 Reifen (Conti TKC 70 bzw. Prirelli Rally STR) aber vermutlich kaum fahrbar sein. Und unterschätzen sollte man das Ganze auch im Trockenen nicht, es hat (vor allem in Ostdeutschland) doch ein paar anspruchsvolle Passagen (tiefe Löcher, tiefer/weicher Sand - von letzterem und den Folgen für die Tenere wird noch zu berichten sein...). Aus meiner Sicht entspricht die Strecke "Endurowandern" ziemlich gut, wenn man eher die große sportliche Herausforderung sucht (also eher etwas Richtung "Rally"), dann ist man da aber vermutlich falsch.
- on any sunday
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Re: Von dem überaus fragwürdigen Unterfangen, Deutschland auf möglichst schlechten Wegen zu durchqueren – oder kurz: TET
Ich dräng mich mal kurz rein, bin auch gleich wieder weg. Zufällig war ich auch im Nord/Osten unterwegs. Brandenburg/Mecklenburg ist wohl die einzige deutsche Gegend, wo man noch sowas wie "Endurowandern" halbwegs legal unternehmen kann. Richtige "Berge" sucht man zwar vergebens, dafür sorgen z.B. "Tiefsandpassagen" für den Nervenkitzel, erst recht mit einem Eisenhaufen. Mir gefällts da, der "Offroadanteil" lag so bei 60 Prozent, wenn man Kopfsteine dazu zählt noch höher.
Bericht folgt später, Prosastau.
Oster Osten Morini 2025 Brandenburg Runde 500 reloaded-124 by Michael, auf Flickr
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https://www.flickr.com/photos/stollenve ... 325734064/
Grüsse
Mikele



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Mikele
Meine Reiseberichte: Neuseeland, Marokko, Island, Alpen, Korsika, Spanien, Italien,Balkan, Mallorca, Montenegro, Vogesen, England/Wales, Belgien...
Bilderflut https://www.flickr.com/photos/stollenvernichter/sets
Antike Homepage http://www.offroad-only.de
We're the nomad tribes, travelling boys in the dust and dirt and the bike and the noise.
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