Westalpen – Juli 2014

Cote Azur, französiche Alpen und Pyrenäen, Normandie, Bretagne, Zentralmassiv uvm.
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vienna_wolfe
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Re: Westalpen – Juli 2014

#17 Ungelesener Beitrag von vienna_wolfe »

:shock: Bei euch geht's ja nett zu daheim :lol:

So long,

da Wolf
...der mit dem Tiger tanzt

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Tigertrail
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Re: Westalpen – Juli 2014

#18 Ungelesener Beitrag von Tigertrail »

ArneW hat geschrieben:Auch das will ich Euch nicht vorenthalten...

Hab´ grad´ im Büro von meiner ach so mitfühlenden Frau eine Mail mit einem weiteren konstruktiven Vorschlag zur persönlichen Gewichtsoptimierung bekommen:

„Eine Kollegin hat eben ihre Krankmeldung verlängert. Sie hat einen Magen-Darm-Virus. Sie hat seit dem Wochenende 4 kg verloren. Besuch sie doch mal. Hier die Adresse....“
Hehe, sehr geil. Der Spruch könnte von meiner besseren Hälfte sein (die ich über alles liebe und schätze :D ).
Respekt für die bisherige Leistung, weiss dass es nicht einfach mal so gemacht ist. Der innere Schweinehund hat da ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
Quäle mich aktuell auch drei bis vier Mal pro Woche durch den Wald (ja, zu Fuss), ist aber ein tolles Gefühl wenn man merkt das es was bringt.

Weiter so... :L
Hör nicht auf die Vernunft, wenn du einen Traum verwirklichen willst.
(Henry Ford)

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ryna
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Re: Westalpen – Juli 2014

#19 Ungelesener Beitrag von ryna »

Bekleidung:
Statt Baumwoll T-Shirts; mit hohem Tragekomfort im Sommer haben sich die Rukka Coolmax T-Shirts/Poloshirts herauskristallisiert. Federleicht, luftig, saugen sich nicht mit Schweiss voll und sind kurz im Handwaschbecken ausgewaschen ratzfatz wieder trocken.
Statt volumenfüllendem Fleeceshirt/-Jacke besser eine Softshelljacke einpacken. Wärmt abends genauso gut. Ober eine funktionale Motorrad-Unterjacke. Hier nutze ich eine Heizjacke. Die lässt sich als normale Freizeitjacke, bei kühlen Temperaturen als Motorrad-Unterjacke und wenn es lausekalt ist per Stromanschluss als angenehmer Körperwärmer während der Fahrt nutzen.
Unterwäsche/Socken; hier sammle ich übers Jahr über Wegwerfware mit geringer Restnutzungsdauer. Im Urlaub fliegt das nach Nutzung weg, statt als müffelnde Last quer durch`s Urlaubsland gekarrt zu werden. Socken, Teil 2 - Nie mehr nasse Füsse; ein paar Sealskinz sind immer mit dabei.


Ausrüstung:
Statt 500ml Shampoo-/Duschgelflaschen reist die benötigte Menge in Kleingebinde abgefüllt mit. Zahnpasta u. Sonnencreme gibt es in kleinen Tuben.
Auch das Bordwerkzeug ist auf Funktionalität geprüft, ersetzt und ergänzt. Z.B. die Hinterachsmutter wird mit einem Ringschlüssel geöffnet, der auf der anderen Seite einen Montierhebel hat. Aus einem 1/2"-Knarrenkasten wurden lediglich die für das Fahrzeug relvanten Teile ins Bordwerkzeug übernommen. Eine LED-Tachenlampe mit an jeder Tankstelle/Supermarkt erhältlichen Batterien befindet sich ebenfalls im Gepäck.

Kopien von Personalausweis/Führerschein/Fahrzeugschein als Notfallbackup reisen in Folie eingeschweisst im Rückenprotektorfach der Motorradjacke.
Brillenträger; Ersatzbrille nicht vergessen. Bei unterschiedlichen Dioptrien lassen die sich kostengünstig selbst bauen. Ich greife beim Discounter zu zwei idetischen Gestellen mit den passenden Dioptrien und baue die Gläser um.

Das war es auf die Schnelle ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Zudem gilt das nur, solange es nicht mit Frau/Freundin auf dem hinteren Platz auf Reisen geht. Mit optionaler Gepäckverschickung zum Urlaubsort erspart man(n) sich fruchtlose Diskussionen. ;)

ArneW

Re: Westalpen – Juli 2014

#20 Ungelesener Beitrag von ArneW »

Wofür den Bordwerkzeug???

MacGyver braucht auch nicht mehr als sein Schweizer Messer und Klebeband...

Das muss reichen ;)

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klauston
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Re: Westalpen – Juli 2014

#21 Ungelesener Beitrag von klauston »

Also Gewicht von Gepäck kann man echt optimieren.

Ich hatte auf meiner Langreise sicher weniger mit als so viele Kurzurlauber und immer noch zu viel.

Socken hab auch auch die Wasserdichten von Had Land.
Den Tip hab ich vor einem Jahr von Ryna bekommen, und der war Gold wert.
Sind auch angenehm als Reisesocken.

Die Mopedstiefel, und für unterwegs maximal ein paar Turnschuhe oder Ähnliches zum rumlaufen.
Ich hab immer einen Kapuzzenpulli, der ist auch vielzwecktauglich und wenns kalt wird kommt der unter die Jacke.

3 TShirts, 3 x Unterwäsche, das genügt, am Abend eine Garnitur ausschwemmen, und fertig.

dafür lieber 4 Reservebier einpacken, das das Bier Abends nie beim zelten ausgeht.
Da nimmt man im Notfall auch ein warmes Bier als keines.
Abgesehen davon bekommt man Bier immer kalt, selbst in der Sonne.
Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen.

http://www.klausmotorreise.com

Meine Reiseberichte

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CrazyPhilosoph
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Re: Westalpen – Juli 2014

#22 Ungelesener Beitrag von CrazyPhilosoph »

Danke für den tollen Einstand!
Da bin ich gespannt auf den eigentlichen Reisebericht, wenn schon die Vorbereitungen so unterhaltsam sind :L :L

Gruß
Dieter

ArneW

Re: Westalpen – Juli 2014

#23 Ungelesener Beitrag von ArneW »

Vielen Dank für die vielen wertvollen (und ernst gemeinten Tipps) zur Gewichtsreduzierung!
Ich werde sicher einiges davon umsetzen.

... um nun aber erstmal von diesem Thema wegzukommen, hier nun „Kapitel 2“ zu meinen Gedanken im Vorfeld der Westalpentour:

VATER UND SOHN
Aber Achtung: dieses Kapitel ist eher nachdenklich und sehr persönlich....

Mit Ferienbeginn in NRW werde ich also mit meinem dann fast 19-jährigen Sohn Lucas als Sozius auf ca. 2-wöchige Westalpen-Tour fahren.

Diese Tour hat für mich vorallem aber auch viel mit meinen Erinnerungen an MEINEN Vater zu tun...

Motorradführerschein und Motorrad (damals eine BMW F 650 „Funduro“) habe ich seit 1995. Bewegt habe ich die Maschine damals bestenfalls am Wochenende, weil mir als jungem Familienvater einfach Zeit, Gelegenheit und Geld gefehlt haben.

Ganz anders mein Vater:

Nachdem meine Schwester und ich „aus dem Haus“ waren, hat er das Motorradfahren und das Reisen mit dem Motorrad zu seiner Leidenschaft gemacht.

Sein erstes Gefährt: ein 125er Vespa. ... und damit ist er tatsächlich alleine und mit dem ganzen Camping-Geraffel bis zur Dune du Pilat bei Arcachon an der französischen Atlantikküste gereist!

Sehr bald (verständlicherweise!) ein „Upgrade“ auf Honda Transalp; 1999, inzwischen im wohlverdienten Ruhestand, dann eine neue BMW R 1100 GS in Kalaharigelb (igitt!). Inzwischen war er auf seinen Reisen - vorzugsweise Frankreich, aber auch sonst in Südeuropa (z. Bsp. Kroatien, Korsika, Sardinien) - auch nicht mehr alleine, sondern mit seiner neuen (selbstfahrenden) Lebensgefährtin unterwegs.

Er wäre sicher eine Bereicherung für dieses Reiseforum gewesen.

Im Sommer 1999 kam mein Vater mit der Idee, mit mir zusammen für ein paar Tage mit den Motorrädern und Zelt in die Normandie zu fahren. Fecamp, Etretat, Pont de Normandie, Omaha-Beach, Mont St. Michel, St.-Malo... Das war meine erste Motorradreise...

Übrigens:
Navigation per Karte und Schilder-lesen, statt GPS...
Kommunikation per Handzeichen und Lichthupe, statt Helmfunk...
Analoge Knipse statt DSLR und ActionCam...

Im Jahr darauf schlägt mein Vater mir erneut eine gemeinsame Frankreichtour vor. Dieses mal eine ca. 2-wöchige Rundreise, wieder mit Zelt. Ziel war - allerdings auf Umwegen - Mimizan-Plage, zwischen Arcachon und Biarritz. Meine Schwester würde zu dieser Zeit mit ihrem Mann und ihren Zwillingen dort ihren Sommerurlaub verbringen. Unsere Route (grob): Vogesen, große Teile der Route des Grandes Alpes, Col de la Bonette, Grand Canyon du Verdon, Provence, Avignon, von dort quer durch zum Atlantik. Dort dann bei meiner Schwester zwei Tage Strandurlaub. Mein Vater blieb noch ein paar Tage länger. Ich bin alleine entlang der Dordogne zurück.

Diese beiden Touren mit meinem Vater sind mir bis heute in allerschönster Erinnerung geblieben und haben das Fundament für meine heutige Leidenschaft für´s einspurige Reisen gelegt. Am intensivsten waren dabei die Eindrücke, die die Alpen bei mir hinterlassen haben.

Aber zunächst musste ich für die kommenden Jahre auf das Hobby „Motorradfahren“ weitestgehend verzichten. Berufsbedingter Umzug von Köln nach Frankfurt - ohne Famile; Trennung von meiner ersten Frau und schließlich Scheidung; Vaterrolle auf Distanz... Ich hatte den Kopf nicht frei. Die Funduro stand lange vernachlässigt in der Garage, was ihr auch nicht gut tat und einen Wartungsstau verursachte. Keine Gelegenheit für weitere Vater/Sohn-Touren.

Viel schlimmer noch bei meinem Vater: Prostatakrebs! Zunächst mit Medikamenten ganz gut im Griff! Irgendwann dann aber doch der schleichende Verfall. Reisen nur noch mit dem Wohnmobil, schließlich überhaupt nicht mehr.

Im März 2010 ist mein Vater gestorben.

Ich hab´ dann seine GS (mit der ich auch auf die geplante Tour fahren werde) geerbt. Meine alte Funduro wurde wieder flott gemacht für meine jetzige Frau. Bei aller Trauer - die Begeisterung für´s Motorradfahren wurde neu entfacht und Ute war mit vollem Eifer dabei. Unsere erste gemeinsame Reise: Mit den Motorrädern zur Dune du Pilat, um dort seinem Wunsch entsprechend die Asche meines Vater zu verstreuen.

Bei der nun anstehenden Reise ist mein Vater in meinen Gedanken ganz nahe dabei. Lucas und ich sind auf seinem Motorrad unterwegs. Ich werde mit meinem Sohn an Orte gelangen, an denen ich mit meinem Vater war. Mein Sohn wird hoffentlich von dieser Reise ähnlich nachhaltige Erinnerungen mitnehmen, wie ich es von diesen gemeinsamen Touren mit meinem Vater gemacht habe.

Ausserdem hoffe ich, dass wir mit der Tour eine Tradion fortführen und ich noch weitere Touren mit Lucas unternehmen werde. Er dann auch auf eigenem Motorrad...

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Linus
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Re: Westalpen – Juli 2014

#24 Ungelesener Beitrag von Linus »

Ich kann und möchte nicht viel dazu sagen, ausser: Danke für Deine Offenheit und diese schöne Geschichte
Fremde sind Freunde, die wir noch nicht kennenlernen durften

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