So hier gehts weiter...
Pannenspray, Flickzeug, Druckluft....ich werde mir da was zurecht machen...
So gesehen war es ja eine kleine verschnauf Pause für meine Ly.
Erst mal vielen Danken dafür das euch unsere Bericht bis jetzt gefallen hat. Ich denke er ist eine Spur zu lang
Dafür wird es zum ende kürzer.
Und hier nun die Fortsetzung.
Mittwoch der 9.9.2015
Aufstehen mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen wir Salbertrand.
Unser Plan ist über den Mont Cenis rüber nach Bourg Saint Maurice –Albertville zum Lac d´Annecy zufahren und dort unser nächstes Lager aufzuschlagen.
Die Motorräder sind gepackt und wir brechen auf.
Auf dem Weg nach Susa bin ich überrascht, über welche für Straßen wir im Dunkeln gefahren sind. Die Festung hatten wir in der Dunkelheit bei unserer Anfahrt nicht wahr genommen.
Zeit für einen Fotostopp. Bissel Kultur muss ja auch mal sein.

Dann ging es weiter rauf auf den Mont Cenis, meine Nase schraubt sich das Steil nach oben. Ab hier beginnt für mich dann der mulmige Teil in der Magengrube. Ein Blick auf die winzigen Häuschen und einer nach oben sagt mir, dass das mal richtig hoch wird.
Auf der Assietta hatte mich das nicht gestört. Auf Asphalt komischerweise schon. Dennoch, ich genieße die Aussicht.


Lydia ist voll und ganz begeistert. Am Stausee angekommen erstrahlt das erste beeindruckende Panorama. Wir sind beide hin und weg: Was für ein Anblick!
Wir nutzen die Gelegenheit für einen kleinen Cafe au lait. Als ich den Kaffee bestelle sag ich doch glatt Due….die Dame schaut mich etwas verwirrt in…ach ja wir sind ja nun in Frankreich.. Deux Cafe au lait, sie grinst und schon habe ich mein Tablett. Auf Deutsch fragt sie dann, ob ich gleich bezahlen möchte… öhmmm ja.
Wir genießen in dieser herrlichen Atmosphäre unseren Kaffee, knipsen noch ein paar Standart-Touri-Bilder und fahren weiter.
Es ist schon eine ganz eigene Welt da oben, mit der ich so nicht wirklich gerechnet habe.
Eine kleine Welt in der Welt.
Zum Einen geprägt von kleinen Dörfern, zum Anderen von den riesigen Hotelanlagen für die skifahrende Fraktion im Winter. Ich bin in meiner Jugend auch Ski gefahren. Doch es ist schon ein Unterschied das im Winter oder im Sommer zu betrachten. Wie sehr doch dieser Touristenzweig in die Natur einschneidet. Doch eigentlich darf ich mir hier kein Urteil erlauben, denn ich bin auch derjenige der gern offroad über den Schotter fährt und fahren will.
Die Straße schraubt sich weiter den Berg hoch und der Blick ins Tal wird immer interessanter in der Magengrube.
Und es kommt der Punkt, wo auf der linken Spur noch nicht mal mehr eine Fahrbahnabsperrung kommt. Tja, ich fang gerade an mich einwenig in meiner Höhenangst zu verlieren. Im Nachhinein betrachtet ist es eigentlich absolut lächerlich. Doch in diesem Moment war die mal richtig präsent! An einer Stelle bitte ich Lydia vorzufahren, da ich nicht noch mehr Abgrund sehen will.
In diesen Moment denke ich an die Worte von Benny wenn es zu hoch wird, konzentriere dich einfach auf die weiße Linie auf dem Asphalt…Mist, keine da. Mit Lydia, die voraus fuhr, ging es dann. Auch wenn ich am liebsten mein Motorrad geschoben hätte. Wenn jetzt einer denkt, der sollte das Motorradfahren aufhören oder an die Nordsee fahren, den Gedanken hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch.
Als wir am Scheitelpunkt angekommen waren, freute ich mich, denn endlich ging es wieder bergab.
Wir machten eine kleine Pause und Lydia begann sich mit der Kamera auf Entdeckungstour.

Ich schaue mir derweil noch mal die Route auf dem Navi an…kommen da etwa noch mehr solche Passagen? Egal, als Lurch musst du da durch.
Als wir dann einen Felsvorsprung passieren entspannt sich meine Magengruppe es wirkt alles nicht mehr so Steil und ich komme so langsam von meinem Angsttrip runter. Ab nun fange ich wieder an das Fahren zu genießen.
An dieser Stelle soll gesagt sein: Ich will da wieder hin. Ich habe das Gefühl etwas verpasst zu haben und das kann ich so nicht stehen lassen.
Auf dem Weg nach Bourg Saint Maurice haben wir nochmals einen wahnsinnigen Eindruck auf das Massiv.
Als wir am Staussee bei La Chevril vorbeikommen denke ich mir so…nee da müsste ich heute auch nicht mehr drüber fahren. Aus der Ferne reicht mir dir Eindruck auch.

Bei Sainte Foy Tarentaise ziehen wir noch mal nach rechts und nehmen den Montvalenza mit.
So langsam merken wir das wir diese beeindruckende Region verlassen und nur noch ein paar Erdhaufen vor uns liegen. Eigentlich schade denke ich mir.
Von Albertville geht es Plancherine nach Faverges und dann weiter zu unserem geplanten Campingplatz am Lac d´Annecy, dort kommen wir auch noch kurz vor Einbruch der Dunkelheit an. Schnell ist das Zelt aufgebaut und die Würstchen sind in der Pfanne.

Am See zu Campen hat schon was, es ist einfach eine besondere Idylle.
Donnerstag 10.9.2015
Um euch nicht weiter zu zu texten, halte ich mich ab hier recht kurz.
Nach einem entspannten Frühstück packen wir zusammen und brechen auf. Da Lydia einen Tag Entspannung will, fahren wir am Genfersee vorbei, machen dort einen kleine Rast und düsen einen Tag früher rüber in die Vogesen zu Raphael in La Bresse.
Der erwartete uns geduldig am Abend gegen 20Uhr. Schnell unter die Dusche gehupst und schon sitzen wir zu zweit in einem leeren Speiseraum bei Kerzenschein. Nach dem sehr leckeren Essen und einem Almere lassen wir den Abend ausklingen. Lydia gut erschöpft vom selbstgemachten Mirabelleneis mit -schnaps und -likör dazu findet schnell ihren Schlaf.
Ich für meinen Teil genieße noch für einen Moment den Sternenhimmel und lasse die letzten Tage Revue passieren. Schon irre, was wir in dieser kurzen Zeit erlebt haben.
Freitag 11.9.2015
Heute lassen wir es ruhig angehen. Nach dem Frühstück kuschelt sich Lydia noch mal ins Bett. Ich stelle unser Zelt auf die Terrasse zum trocknen auf. Es ist ein herrlich sonniger Tag.
Ich bin Platt

keine 10 sec. später nach dem ich Frühstück erwähnt hatte.

Als sich Lydia aus dem Bett kuschelt ist es 10 Uhr und wir entscheiden uns für eine kleine Runde von max. 100km-einfach ein wenig durch die Kurven wedeln. Da wir uns mit unserem motorradfahrenden Nachbar am Hotel verabredet hatten, wollen wir um gegen 15 Uhr wieder zurück sein.

Auf dem Rückweg entscheiden wir uns noch mal schnell nach Honeck zu fahren, da es eh auf dem Weg liegt. Bei den ganzen Bikern, die uns entgegen kommen, ist es schon ein Zufall, dass wir auf der Route des Crêtes unseren Freund Henk treffen.
In einer Kurve grüßte ich wieder mal einen der unzähligen Biker. Doch der kam mir irgendwie bekannt vor. Also rechts ran. Kurze Rücksprache mit Lydia, war das nicht Henk? Bis wir lang rätselten war er etwas verzweifelt neben uns und sichtlich froh darüber, dass er uns getroffen hat. Er hatte schon die ganze Zeit verzweifelt die Abfahrt zum Hotel gesucht.
Mit ihm zusammen sind wir noch kurz nach Honeck, bevor es zurück ging.
Am Hotel angekommen erwartet uns endlich mein heiß geliebtes Käsefounde. Auf das sich auch schon lange Lydia gefreut hat.
Nun endlich kam auch sie in den Genuss.
Dazu gibt es keine Bilder alle Akkus waren leer...
Samstag 12.09.2015
Komisches Gefühl-es geht heim, gemütlich fahren wir alle im Regen nach Mannheim. Wäre da nicht der 70. Geburtstag von Ly`s Papa gewesen, hätten wir für alles mehr Zeit gehabt und wären länger geblieben.
Kurz und eindrucksvoll das Ganze, ich denke ich werde noch den einen oder anderen Tag brauchen bis das Erlebte verinnerlicht habe.
Vielen Dank fürs Lesen. Ja, ist ein bissel lang geworden. Der Bericht ist halt auch mein erster dieser Art.