Meine (Ex-)BMW F800GS oder die Zwei Seiten der Medaille

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barney
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Re: Meine (Ex-)BMW F800GS oder die Zwei Seiten der Medaille

#9 Ungelesener Beitrag von barney »

maxmoto hat geschrieben:Zum Ende der ersten Saison standen 30.828 km auf dem Tacho. Außer einem Kundendienst für 350 Euro gab es keine besonderen Vorkommnisse.

Irgendwie klingt es bis jetzt gar nicht schlecht.
Wie heißt es so schön: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. ;)
Zumindest vermute ich, dass es so weiter geht.
Hallo Max,
ja das mit dem Tag und dem Abend hatte ich auch als Untertitel der Geschichte im Hinterkopf.
Aber noch sind bzw. waren die Wiesen grün und der Teufel steckt bekanntlich im Detail aber dazu später mehr …

PS: herzlichen Glückwunsch (unbekannterweise) zum Geburtstag :Pr:
Frido hat geschrieben:... eigentlich ist es keine BMW und lava-orange erinnert eher an KTM.......man könnte meinen, du hast ein mentales Problem dich zur BMW zu bekennen. :mrgreen: ;)
Hallo Frido,
um es mal so zu sagen: ich könnte mir schon vorstellen, wieder einmal BMW zu fahren. Aber nur, wenn es einen guten Grund dafür gibt... :Mh:
Fahren gegen Geld ist die eine Möglichkeit, ohne entsprechende persönliche Motivation ist es zwischen mir und der Marke gerade schwierig.
Zumindest solange es auch noch ausreichend und höher qualifizierte Konkurrenz gibt :Ju:
steph hat geschrieben: :lol: na immerhin haste es versucht DD .. mit so einer unstoppable aus bayern ..
Hi Stephi,
ja natürlich, nur Versuch macht kluch. Ich würde es auch nie wagen ohne ausreichend eigene Erfahrung einfach so rumzulästern :LoL:
steph hat geschrieben: :Mh: oder war's ne unstartable? :Sto: :mrgreen:
So kann man es nennen, die Bremsen haben immer bestens funktioniert. Kommen ja auch von Brembo mit ABS von Conti. ;)
Du weist ja schon wie die Geschichte ausgeht :Ni:

Ciao Bernd
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steph
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Re: Meine (Ex-)BMW F800GS oder die Zwei Seiten der Medaille

#10 Ungelesener Beitrag von steph »

:Ni: aber ich verrat nix.. Bild
Wenn etwas gut gehen kann, geht es gut..

..sollte es einmal nicht gut gehen, tun sich stets viele andere gute Möglichkeiten auf
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Bild*Träume wollen gelebt werden .. Bild .. meine Reisegeschichten*

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barney
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Re: Meine (Ex-)BMW F800GS oder die Zwei Seiten der Medaille

#11 Ungelesener Beitrag von barney »

Die ernsthaften Fahrten im Jahr 2013 beginnen mit einer Wochenend-Tour mal eben über den Brenner, die Schneelage vereitelte so manchen Abstecher aber es finden sich dann doch immer wieder passende Straßen und Sträßchen.

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Anschließend war bei Kilometer-Stand 34.414 eine Investition in neue Reifen (ich machte mit den Michelin Anakee 2 gute Erfahrungen auf jedem Untergrund) und neuen Kettensatz (da verwende ich grundsätzlich D.I.D.) fällig.

Was ich beim Radwechsel noch nicht erwartet hatte, waren völlig korrodierte Radlager :o sowohl vorne als auch hinten, die sich nur noch schwerfällig bewegten. Korrosion ist kein Wunder, wenn der BMW-Einkaufsstratege seine Gewinnmarge optimiert und billige ungekapselte Lager aus mutmaßlich östlichen bis fernöstlichen Quellen :Al: für die Montage vorsieht. Sieht der Kunde ja nicht auf den ersten Blick und später wenn die Garantie vorbei ist kann man sich immer noch auf Verschleißteile und/oder unsachgemäße Handhabung herausreden oder oder … :Mh:

Wie dem auch sei, nach kurzer Verärgerung montierte ich beidseitig gekapselte Qualitäts-Lager von FAG und die Touren konnten weitergehen. Schließlich standen Katrin und ich kurz vor der Abreise nach Korsika.

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Nicht nur auf Naturstrassen, sondern auf jedwedem Terrain musste sich die F bewähren. Dabei kamen je nach Tagesform von Katrin auch die Soziusqualitäten und -schwächen (ich hatte kein anderes Federbein montiert) zum Tragen.

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Auf längeren Touren (auf Korsika werden Entfernungen grundsätzlich unterschätzt) braucht die Sozia auf der F dann doch gelegentlich etwas Entspannung …

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Auf der Heimreise von Livorno überquerten wir den Passo del Abetone, und ich legte an dem Punkt eine Gedenkminute ein, an dem ich vor ziemlich genau 8 Jahren mit meiner altehrwürdigen :Gn: :Gn: Africa Twin die 200.000 km Marke gerissen hatte.

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Wie man deutlich erkennen kann, hätte die F da einiges nach- bzw. aufzuholen …

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Schon deutlich vor der Rückkehr mahnte mich der Bordcomputer (schöne neue Welt) an den fälligen Kundendienst. Ich vereinbarte einen Termin bei der BMW-Niederlassung München und nach Durchführung der fälligen Arbeiten war ich um 515,46 Euro ärmer und um die Erkenntnis reicher, dass Kulanz gegenüber ihren Kunden für BMW keine große Rolle mehr spielt. :(

Denn ich reklamierte den Scheinwerfer, dessen Reflektor sich im Bereich der Birne dunkel zu verfärben begann. :shock:
Der KD-Mitarbeiter war immerhin noch so freundlich, den Sachverhalt für mich prüfen zu lassen, konnte aber am Ende keine positive Rückmeldung geben. Schließlich war das Motorrad ja schon fast 4 Jahre alt, nur bei BMW gewartet worden, ein Qualitätsmangel aber absolut ausgeschlossen und außerdem hätte es so etwas noch nie gegeben ... :x
Also fuhr ich mit dem gammeligen Reflektor weiter und hoffte, der nächste TÜV-Prüfer würde dan nicht so genau hinsehen.

Da die Investition in den KD wieder amortisiert werden sollte ging es für Katrin und mich im September auf große Westalpenrunde. Mit Stationen in Prestine, Sospel und natürlich wieder Bardonecchia wollten wir die schönsten Alpenpässe und Naturstraßen unter die Räder nehmen.

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Ein Zwischenruf in Sachen Zubehör:

Mittlerweile hatte ich groß bei Teuertech eingekauft und Lenkererhöhung, Gepäckträger und Tankrucksack angebracht. Nun konnte ich auch meine schon an der altehrwürdigen Africa Twin gut gebrauchten Zega-Boxen durch die Gegend fahren.

Ich hatte zwischenzeitlich auch in eine (gebrauchte) Vario-Tourenscheibe von Wunderlich investiert, aber der Erfolg war gering. Zwar besserer Windschutz, aber auch größere Turbolenzen am Helm. Und auf Naturstrassen war die Konstruktion nicht rüttelfest genug, so daß die Scheibe nach Rückkehr wieder weiterverkauft wurde.

Den Krawallpovic-Schalldämpfer hingegen habe ich bis zum Ende behalten, damit klingt das Motorrad nicht so aufdringlich nach einer Handvoll loser Schrauben in einer Blechdose, sondern etwas mehr nach ernsthaftem Motorrad.

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Von unserem zweiten Basishotel in Sospel nahmen wir den Colle di Tende und die LGKS unter die Räder. Mal fuhr Katrin selber auf ihrer „kleinen“ GS, mal nahm sie meinen Soziusplatz ein, was die Traktion auf losem Untergrund gleich spürbar erhöhte.

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Wer sich noch daran erinnert, das war bevor die LGKS komplett durchsaniert und damit massentauglich und mautpflichtig wurde …

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Von unserer nächsten Basis bei Gino in Bardonecchia konnte ich es natürlich auch nicht lassen, den einen oder anderen bekannten Hochpunkt anzufahren.

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Dabei wurde es Katrin gelegentlich zu schmal bzw. ausgesetzt, was sich von erhöhten Sozius-Thron schon mal anders darstellen mag als aus der Perspektive des Fahrers.

Woran auch immer es lag, bei der Abfahrt vom Mulattiera bemerkte ich plötzlich ein plattes Vorderrad. Aber mit Katrin hinten drauf hatte ich dann eine passende Gewichtsverteilung um zurück zum Hotel zu fahren und die fällige Flickaktion mit Ginos Hilfe zu bewerkstelligen.

Wir unternahmen abwechseln Touren auf Asphalt- und Naturbelag. Und so kam die F gegen Ende des Urlaubs nach 4 Jahren auch mal wieder auf die AKS.

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Mit ca. 45 Tkm stellte ich die F zum Ende der Saison 2014 ins Winterquartier und machte mir Gedanken über die Zukunft ...
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ruezi
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Re: Meine (Ex-)BMW F800GS oder die Zwei Seiten der Medaille

#12 Ungelesener Beitrag von ruezi »

Einfach nuuuur geil diese Fotos, weiter, weiter.... :kno:
420.000 unfallfreie Zweiradkilometer lügen nicht....
Ich mag oldschool Mopeds, bei denen der Fahrer noch zählt und nicht die elektronischen Helferlein....

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Gigl
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Re: Meine (Ex-)BMW F800GS oder die Zwei Seiten der Medaille

#13 Ungelesener Beitrag von Gigl »

Schilderung, Fotos, einfach DD

Hut ab vor deiner Sozia, also nie und nimmer würde ich mich auf solchen Strecken, egal bei wem, da hinten drauf setzen, eingeschränkt
auf einen etwaigen Extremfall, wo ich gegebenenfalls zig KM laufen müsste, aber quasi freiwilling, NO! :L ;)

Bin gespannt, was du uns noch erzählst
Gigl

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CrazyPhilosoph
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Re: Meine (Ex-)BMW F800GS oder die Zwei Seiten der Medaille

#14 Ungelesener Beitrag von CrazyPhilosoph »

Deine Moppedvorstellungen sind einfach wunnebar :L :L .

Wobei ich deine Abneigung gegenüber dem Propeller ja durchaus nachvollziehen kann :mrgreen: . Warum es dann aber ausgerechnet die F800GS wurde und Du dir die schön redest ;) ist mir nur schwer verständlich :Mh: . Durfte ich doch in Hechlingen die Erfahrung sammeln, dass sich die Euter GS im Gelände tatsächlich besser bewegen lässt als die 800er. :Ni:

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maxmoto
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Re: Meine (Ex-)BMW F800GS oder die Zwei Seiten der Medaille

#15 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Hey Barney,
es ist mir scheißwurschtegal mit welchem Mopped Du unterwegs bist, denn Deine befahrenen Routen sind so sehnsuchtproduzierend, Deine Bilder so hirnrotierenlassend Deine Schreibe so mitnehmend, dass das Erinnerungskarrusell überhaupt nicht mehr zu Laufen aufhört.
Im Moment rinnt mir nicht der Alters- sondern der Lustsabber :Sab: aus den Mundwinkeln, sodass ich beschlossen habe: Bevor ich wieder was von Dir lese binde ich mir das Lätzchen um.
Habe gerade beschlossen, heuer noch mal auf Deinen Spuren zu wandeln.
Pfielen Dank!!!!!
maxmoto
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barney
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Re: Meine (Ex-)BMW F800GS oder die Zwei Seiten der Medaille

#16 Ungelesener Beitrag von barney »

2015 begann wie die Jahre zuvor mit einem kleinen Ausflug in südliche Gefilde. Zum 1. Mai ging es wieder ins Trentino, zuvor hatte ich das Moped noch zur Hauptuntersuchung gestellt und der Altersmilde des Prüfers :Trost: verdanke ich die Zuteilung der Plakette trotz erkennbar angegriffenem Reflektor. Aber vermutlich fällt man erst bei bei Nicht-Reflektion von mehr als 25% durch die Prüfung. :?

Im Juni folgte dann der erste richtige Urlaub des Jahres, es ging für 2 Wochen mit Freunden und Bekannten von München Biker nach Sardinien. Der Bequemlichkeit geschuldet mit den Mopeds im Kleintransporter.

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Natürlich stand auch auf Sardinien der Sinn nach Routen abseits der ausgetretenen Touri-Pfade. :mrgreen:

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Zu Beginn traf ich mich mit dem Chef der Enduro-Greise zu einer kleinen Rundfahrt an der Costa Verde. :L

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Obwohl die F im Vergleich zu den Sportenduros der Kollegen gewisse Nachteile in Sachen Gewicht aufwies, so konnte ich doch ganz gut mithalten. Außerdem passte das Ambiente recht gut zur Farbe des Fahrzeuges.

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Und das die F wohl die reise- und geländetauglichste Vertreterin der Propeller-Fraktion ist würde ich jederzeit unterschreiben. Was die Mopette so alles mitmacht ist bemerkenswert und durchaus positive Erwähnung wert. Wenn da nicht die Sache mit meiner Kundenzufriedenheit bzgl. Qualität bzw. der Haltbarkeit wäre … aber das dicke Ende kommt ja noch... :Sp:

Ich konnte auch die mitreisenden Kollegen der GS- und Ducati-Fraktion zu Abstechern auf nicht staubfreien Belag motivieren. Aber es setzte sich die Erkenntnis durch das K50 und Hyperstrada sich auf der SS126 „Sud Occidentale Sarda“ doch deutlich wohler fühlen …

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Die hübsche Mütze für den ansonsten werkseitig recht lieblos montierten „Pinkelbecher“ stammt übrigens weder von Teuertech noch Wunderlich noch dem BMW-Motorrad-Konfigurator … :Ir:

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Sardinien ist unstrittig immer eine Reise wert … :Pr: :Sl: :Ju:

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... und es kam auch nur kurz der Gedanke auf die F aus rein finanziellen Beweggründen irgendwo zu versenken aber mit Rücksicht auf den Umweltschutz wurde dieser wieder verworfen. :No:

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Ansonsten war es recht warm und der frei nach Frank Zander „Captain Starlight“ getaufte Bordcomputer erinnerte mich unnachgiebig an den fälligen Service-Termin. 10.000 km ist nicht mehr zeitgemäß.

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Das sollte dann eigentlich die letzte große Reise mit der F gewesen sein, denn Anfang Juli 2014 stand dann „Gilberto“ in der Nachbarstadt für mich zum Einkauf bereit. Darüber wie schnell ich mit zum Wechsel vom Propeller zurück auf Kürbisse entschied hatte ich schon an anderer Stelle berichtet. viewtopic.php?f=122&t=6088&start=16#p123885

Aber die Geschichte der F ist noch nicht ganz zu Ende, Fortsetzung folgt ...
Jeder darf sagen was er denkt, vorausgesetzt er hat vorher gedacht.
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