Grund genug dort mal selber mitzumischen und auch hier davon zu berichten.
Es paßt diesmal auch mega gut, da ich den neuen Anhänger habe, der dann (endlich) seinen ersten richtigen Einsatzzweck fand.
Die Wetteraussichten in der mittleren Vorhersage waren allerdings nicht so berauschend – der lokale BMW Club hatte zum gleichen Wochenende eine Tour in dieselbe Region bereits wegen erwarteter schwerer Regenfälle und Gewitter abgesagt. Solche können bekanntermaßen oft texanische Ausmaße haben... wir werden sehen ...
Anreise
Die Veranstaltung fand statt auf der Reveille Peak Ranch bei Burnet, TX, etwa eine Stunde westlich von Austin. Es ist eine Cattle Ranch, die auf 6,5 Quadratkilometern neben den freilaufenden Rindern verschiedene Adventure Freizeitaktivitäten amerikanischer Art bietet. Unter anderem auch 90 Meilen Single- und Double Off Road Tracks für den geneigten Besucher.

nur echt mit dem gelben Bogen
Der Check In am Eingang war weitgehend unkompliziert - allerdings mußten mehrere Verzichterklärungen der verschiedenen Veranstalter unterschrieben werden. Es galt sogar für alle Teilnehmer aus versicherungstechnischen Gründen Helmpflicht bei Fahrten auf der Ranch.
Texas hat eigentlich keine Helmpflicht fürs Motorradfahren – allerdings wird im Adventure Bike Segment auch in Texas sowieso meist mit Helm gefahren.

das Basecamp auf der Reveille Peak Ranch
Die Veranstaltung bietet Ausfahrten auf der Ranch, GPS Tracks für interessante Ausflüge in der Region, einige Motorrad und Zubehör Hersteller und andere Service Anbieter. Alle OEMs hatten ihre Modelle aus dem Adventure Segment für Probefahrten zur Verfügung - auf Straße und die meisten auch Off Road.
Harley Davidson, Suzuki, Yamaha, Royal Enfield und Zero waren vertreten, Honda und Triumph waren angekündigt, aber leider nicht dabei.
Food Trucks und Getränke Stände sorgten fürs leibliche Wohl und es gab eine Reihe von Vorträgen zu verschiedensten Themen. Ein reichliches Angebot bei dem die 2 ½ Tage bei weitem nicht ausreichend waren, um all das zu machen was ich gern getan hätte ... aber irgendwas ist immer ... .
Wohnmobile und Anhänger waren in einer extra Ecke untergebracht. Da hätte man durchaus vorher das Gestrüpp abmähen können – schweres Mähgerät war durchaus vorhanden ... aber gut; ich habs mal als Verbesserungsvorschlag fürs nächste Jahr eingereicht.
Man hatte mir noch gesagt daß ich mit meiner kleinen Nuckelpinne nur ein Anhänger Ticket statt eines RV Tickets hätte kaufen brauchen, da ich unter 30 Fuß Gesamtlänge war ... . Rückerstattung war nicht möglich, aber man hatte mir als Ausgleich dann ein Rally Jersey zugesteckt ... weiß ich fürs nächste Jahr Bescheid und vielleicht ziehe ich das Jersey irgendwann mal an ... .

das Gestrüpp hätte man vorher wirklich noch mähen können
Am Nachmittag gab es zunächst eine Orientierung für Erst-Teilnehmer und im Anschluß eine Übersicht für alles Gebotene.

Abends hatte der REV’IT! Stand zum Freibier geladen – da darf man als Deutscher natürlich nicht fehlen.
Dort hatte man dann das gesellige Spiel Beer-Pong in das REV’IT! eigene „Gear-Pong“ umgewandelt:

“Gear Pong“
Die Spieler mußten beim Wurf Helm und Handschuhe tragen. Klapphelm Träger hätten nach meinem Empfinden zuklappen müßen – aber das Ganze wurde wohl mehr mit Augenzwinkern veranstaltet ... .
Es gab dann für mich noch weitere späte Biere in der Anhänger Ecke ... .
2ter Tag
Zeit sich aufs Mopped zu schwingen, nachdem ich am Vortag durch die Händlerstände gezogen bin und (zu) viel Zeit mit Anbietern und Teilnehmern verschwatzt hatte ... .

Als erstes zu einer Tour über die Ranch angemeldet – au Backe ... da hatte es aufgrund der anhaltenen Trockenheit in den Vorwochen eine ganze Reihe von Tiefsand-Stellen ... . Da mußten dann mehrere Male GS’se paarweise aufgehoben werden ... der erste schmeißt hin, der zweite fährt zu dicht hinter her und zieht an der Bremse und liegt dann gleich dahinter.
Fairerweise muß ich erwähnen, daß ich auch kein Sandliebhaber bin aber ich war weit hinten in der Gruppe gefahren und da war man besser gewarnt wenn die sandigen Passagen kamen.
Zurück im Camp hatte ich am Stand vom BMW Händler in Albuquerque die neue R12 GS in Natura gesehen – schönes Design, aber paßt nicht in mein Benutzungsprofil ...:

Am Nachmittag hatte ich dann eine von den 5 gebotenen Off-Ranchtouren mit dem downgeloadeten GPS Track selbst nachgefahren. Hatte mich für eine Route nach Norden entschieden; 174 Meilen mit einem guten Mix von kleinen Nebenstraßen und Schotter mit ein paar zumeist trockenen Watercrossings.

trockene Beton Furt

der North Loop


Die Strecke zog sich wegen der Entfernung etwas in die Länge– da mußte man am Ende doch noch auf die Tube drücken, um noch zeitig zu den Abendveranstaltungen zurück zu sein.
Michael Bielecki, der neue Filmemacher der BDR Filme, hat ein bisschen Background über die Organisation und die Enstehung der BDR Routes berichtet – im Anschluß wurde der neueste BDR ‚Texas Hill Country‘ im Film vorgestellt. Teile davon befinden sich in unmittelbarer Umgebung und ich hatte Teile davon bereits am Nachmittag auf meiner Tour gefahren.

Michael Bielecki informiert über BDR
Cardo hatte an diesem Abend Bier, Wein und Snacks gesponsort. Mehr Augenmerk wurde allerdings dem Wetter gezollt. Wir erinnern uns ... eingangs hatte ich schon erwähnt daß die Aussichten nicht optimal klangen. Es waren sehr starke Gewitter angekündigt und der nächtliche Himmel im Westen deutete mit bedrohendem Wetterleuchten schon mal an was auf uns in den nächsten Stunden zukommen sollte.
Es heißt: ‚Everything is bigger in Texas‘ und das trifft auf jeden Fall auch auf Gewitter zu. Sei es in Dauer oder Taghelligkeit der Blitze, Intensität des Donner, Wind oder auch die begleitenden Niederschläge als Starkregen oder gar Hagel mit Hagelkörnern bis zu Tennisballgröße.
Wir saßen noch so gegen 23 Uhr mit unseren Klappstühlen in der RV-Ecke zum Schwätzchen da ging die Front sehr merkbar durch: plötzlicher Temperatursturz, Windrichtung und -stärke veränderten sich abrupt. Das war das eindeutige und auch dringende Signal zum Einpacken ... nur wenige Minuten später setzte Starkregen ein – ich konnte mich gerade noch mit dem Klappstuhl in meinen kleinen Toyhauler retten, welcher dann im Anschluß seine erste texanische Unwettertaufe antrat.
Die Nacht war erwartungsgemäß stürmisch mit einem Gewitter, dem an nichts fehlte. Das Donnern krachte laut und ließ den Wohnwagen erschüttern. Man merkte die sich entladene Kraft der Natur bis in die Magengrube. Ehrlichweise muß ich sagen daß ich froh war nicht im Zelt übernachten zu müssen. Ein paar meiner Bekannten hatten die Nacht trocken und unzerfetzt in Qualitätszelten überstanden, aber es gab genügend Material welches in dieser stürmischen Nacht die Karten geworfen hatte ... .

























.. meine Reisegeschichten*