Dienstag 9.7.2024
Letzter Tag im Friaul. Zeitlich hatte ich jetzt keinen Spielraum mehr. Das Pickerl für die BAB Österreich ließ nicht mehr zu.
Es sollte eine Runde Richtung Westen werden. Passo della Mauria, Vigo di Cadore, Sella di Razzo, Lago di Sauris waren so die Eckpunkte.

Schon seit Ampezzo war ein Pärchen vor mir das genauso touristisch unterwegs war wie ich. Da wo der langsamer wurde gab`s meistens einen Grund. Entweder weil es scharf ums Eck ging oder weil es was zu sehen gab. Es paßte also.

Man kann es nicht mehr lesen. Passo della Mauria

In Lorenzago di Cadore war wieder einmal ein Stopp fällig.

Eigentlich war ich viel zu früh an der Stelle wo ich wieder in Richtung Osten abbiegen wollte.
Anhand meiner Karte sah ich daß das Rifugio Baion nicht mehr weit weg von hier war. Auch das Fort Col Vidal ist in der Nähe. Das nehme ich noch mit.

Zwischen 9 und 13 Bergfahrt, zwischen 14 und 18 Talfahrt, ab 18 kann jeder fahren wie er will. Nur, es fährt den ganzen Tag jeder wie er will.

Ich will jetzt nicht übertreiben aber ich war bestimmt eine halbe Stunde unterwegs bis ich oben bei den Almwiesen ankam.

ab hier wurde es dann schotterig

wer es weiß erkennt Rifugio Baion links in Bild Mitte

An dem Parkplatz für Wanderer war ich etwas verunsichert, soll ich weiterfahren oder nicht.
Die eine der Damen sprach gut deutsch. Nach einem woher und wohin ermutigte sie mich: mit dem Motorrad können sie schon zum Rifugio fahren. Aber bitte langsam. Was sonst?

Schritttempo und auch mal ein Hallo wirkt Wunder

Der freundliche Herr nahm sogar den Weidezaun zu Seite damit ich durchfahren konnte.

Rifugio Baion. Blick nach Westen, also Richtung Dolomiten.

Zum Essen gab`s Nudeln. Grüne. Ich wußte garnicht daß es das Format auch gibt. Aber ich will nicht meckern. Es war OK.

einer der Gäste meinte daß er von hier aus auch die „Drei Zinnen“ sieht. Das konnte ich ihm dann doch nicht glauben. Luftlinie liegt Cortina ca. 25 km entfernt.

Bei der Rückfahrt wollte ich noch am Fort Col Vidal vorbei fahren. Der Abzweig liegt bei dem Gebäude in Bildmitte.

auch einer mit Sondergenehmigung

Soll bloß keiner sagen daß das nicht schön ist.

Da war ich nicht darauf vorbereitet. Ich wollte kein Risiko eingehen und bin erstmal mit der Taschenlampe zufuß durchgelaufen. Nicht daß ich das Motorrad evtl. wieder rückwärts rausschieben muß.

Ich war bestimmt schon 2 km auf der Piste unterwegs und immer noch kein Fort.

Anhand der Karte sah ich daß ich erst etwa die Hälfte des Wegs hinter mir hatte.

Jetzt wurde mir die Zeit doch etwas knapp. Bis Gemona hatte ich so 2 Std. gerechnet. Also machte ich hier bei den Gebäuderesten kehrt.

die hatten auch als Ziel das Fort Col Vidal

Ich war im Zeitfenster für „Talfahrt“

Das war jetzt schlecht. Ich fuhr von oben mit gutem Abstand dem Pickup hinterher. Entspannt. Er machte für mich die Straße frei. Aber dann hat er mich gesehen, fuhr rechts ran und winkte mich vorbei. Aus war`s mit der Gemütlichkeit.

Ab hier grob die Richtung Lago Sauris

In Sauris di Sopra war es Zeit für Kaffee und etwas dazu.

War OK. Aber ein Ersatz für eine Hüttenbrotzeit war`s nicht

Der Rückweg ging dann über die Staumauer des Lago Sauris, Passo Pura, Ampezzo, nach Gemona.
Mittwoch 10.7.2024
Letzter Tag. Wie immer: aufräumen, einräumen, aufladen. Tanken und Cp bezahlen. Nachdem ich auf dem Platz jetzt schon paarmal war gab der Chef mir, weil ich bar bezahlte und ohne Rechnung, einen Rabatt. Nobel.
Donnerstag 11.7.2024
Heimreise.
Und was sonst noch war: So lange wie heuer war ich noch nie am Stück unterwegs. Ich bin zwar oft, aber meistens nur verlängerte WE unterwegs
Daß ich seit ein paar Jahren alleine unterwegs bin: Das hat sich im Laufe der Zeit so ergeben. Die Einen können aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr, die Anderen haben keine Lust mehr. Mit anderen hatte ich Ärger. Aber das ist so wie es ist OK. Da habe ich kein Problem damit. Das macht mich auch zeitlich unabhängig
Alleine wird man vorsichtiger bei der Auswahl der Strecken. Da habe ich auch schon Fehler gemacht.
Ich bin auch der Meinung, wenn man zu zweit oder mehr fährt sollte man sich schon sehr sehr gut kennen. Dem einen ist`s zu schnell dem andern zu langsam, der eine will Pause mach der andere nicht usw.
Das Thema „Naturstraßen“ will ja auch nicht jeder. Ich schon, aber auch nicht jede.
Und abends, da findet sich immer ein Opfer mit dem man Labern kann.
Zum Friaul: Mit der Ecke bin ich noch lange nicht fertig. Da gibt es noch genügend Ecken die ich heuer nicht erreicht habe. Aber das kommt noch.
Jedenfalls werde ich nicht wieder 8 Jahre warten, d.h. ich werde dort „zeitnah“ wie man heute sagt, wieder auftauchen.
Es grüßt euch Uwe