Tag 04 | Sarajevo - Gjakovë (375 Km)
Es ist Sontag und vor lauter Vorfreude auf ein für mich neu zu entdeckendes Land bin ich schon 30 min. früher auf meinem Bike.
Flott geht es entlang der M5 bis Turkovići, dann rechts auf die R448. Auf schmalen - und bei feuchter Straße doch bis zur Passhöhe anspruchsvollem - Weg brauche ich mit Trinkpause eine gute Stunde für ca. 35 Km.

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Die Strecke ab Goražde bis Čajniče wird dann wieder bei pipifeinem Straßenbelag absolviert und somit ist das letzte - bergwärts im Wald führende Teilstück bis zur montenegrinischen Grenze bedingt des sehr schlechten Asphaltzustandes bald wieder vergessen.

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Im allerbesten Straßenverlauf führt die M8/P10 nun bis Berane. Am liebsten würde ich umdrehen und nochmals genießen. Wie immer nach einem Hoch kommt auch ein nicht ganz so großes Hoch. Gut 30 Km war nun die E65 bis Rozaje zur Staubstraße erklärt, sprich es ist das ganze Teilstück aufgerissen. Erinnerungen an Nepal im Manang-Tal werden wach

. Dafür brauche ich über eine Stunde.
Nach Rozaje war die Baustelle gleich wieder vergessen. Geht es nun gleich bergwärts bei höchster Konzentration wieder zur Sache. Ich merke, daß ich in bester Laune bin und grinse durch den Helm. Bis in etwa 1.000m, da hört das grinsen auf, beginnt es doch leicht zu tröpfln. An der Grenze ist mittlerweile Graupelschauer angesagt und kaufe mir eine Versicherung für ein paar Euronen, da die grüne Versicherungskarte im Kosovo nicht gilt.
Bei starkem Regenschauer und Gewitter geht die Reise auf der R106 in vielen Serpentinen - aber gut ausgebaut - nach Peja/ Pejë runter. Eine Kaffeepause später hat sich das bescheidene Wetter noch immer nicht geändert und verwerfe meinen Plan, den sicher sehenswerten Rugova Canyon einen Besuch abzustatten. Und weil die Straße dorthin nicht in meiner Zielrichtung liegt, fahre ich direkt auf mein Tagesziel, der Stadt Gjakovë zu.
Mir fällt auf, dass alle paar Kilometer eine Polizeikontrolle steht und so gelingt es auch mir eine Geschwindigkeitsübertretung zu verursachen, welche in einer Anhaltung mündet. Alle Papiere wurden kontrolliert - auch die Versicherung. Nach 15 min. wird mir mitgeteilt, dass ich mir keine Sorgen machen müsste. Es handelt sich hierbei - gerade heizt eine R1 an mir mit viel zu lautem Auspuff vorbei - nur um eine stinknormale Verkehrskontrolle. Von zu schnell keine Rede. Gott sei Dank hat der Regen kurz vor der Kontrolle aufgehört und nach 20 min. darf ich mit einem abschließendem Salut weiterfahren. Freundliche Menschen, die hier in der Republik Kosovo. Wo doch alle sagen, dass es nicht ungefährlich ist, in diesem Land (vor allem aber mehr im Osten) zu Reisen. Nur weil ein paar Menschen im Kopf noch immer keinen Frieden finden (wollen).

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Kurz darauf beziehe ich am Rande der Altstadt von Gjakovë mein sehr schönes Hotel mit angrenzender TG. Nach Stiefelbier und Körperpflege besuche ich halb verhungert das hauseigene Restaurant (empfehlenswert) und verlasse es nach reichhaltigem Essen, samt Salat und 3 Getränken um € 11,- weniger. Anschließend besuche ich noch die sehr schöne und größtenteils renovierte Altstadt, mit ihren vielen kleinen Läden und Bars. Dem Fluß entlang spaziere ich zurück.
Es ist frisch geworden, gute N8!
Unterkunft: Hotel Çarshia e Jupave, mit angrenzender TG und sehr gutem Frühstück. Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis.
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