Die Ambivalenz ist bei mir in Marokko fast immer mitgefahren. Dort sind die Rollen klar verteilt – hier die Händler, dort die Touristen. Man weiß irgendwie, woran man ist. In der Türkei habe ich das deutlich facettenreicher erlebt, was aber sicher auch mit den Umständen zusammenhing, die wir dort erlebt haben. Alles in allem war es für mich in der Türkei letztlich entspannter.Dr. Doolittle hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Dezember 2025, 11:25 Hilfsbereit ja, aber oft auch aufdringlich ... unangenehm aufdringlich.
Oftmals mit dem Auto halsbrecherische Manöver, damit man sie winken sieht ... aber mir am Motorrad schon ganz anders geworden ist. Manche Jungspunde in mehr oder weniger PS-starken Autos glauben beweisen zu müssen wie schnell sie fahren können ... überholen mich dann um dann wieder langsam zu werden etc. pp.
Immer wieder mit radebrechen Deutschkenntnissen versucht Kontakt aufzunehmen, was dann aber oft nicht funktioniert hat ... und mit Englisch war dann aber auch kein weiterkommen. Auf die Fragen woher wir sind hat sich dann meist mein Freund zu Wort gemeldet und, da er auch ein franz. Kennzeichen am Motorrad hat, gesagt dass er aus Frankreich ist - was den Fragenden dann meist den Wind aus den Segeln genommen hat. Denn, wenn ich Österreich gesagt habe hat jeder dann irgendeinen Onkel, Neffen, Cousin etc. der in Wien war od. ist.
Dann wieder, meist auf Tankstellen, blöde Anmache, wo zumindest ich und mein Kumpel nicht gewusst haben auf was sie hinaus wollen.
Also ich hab da ein durchaus zwiespältiges Gefühl und ein ambivalentes Verhältnis zur Türkei und deren Anwohnern.
Aber mehr dazu in meinem RR, der vielleicht noch erstellt wird.
Ich habe gemerkt: Solange ich meine „europäische Brille“ fest auflasse - so war es bei mir - kommen mir viele Dinge sehr nahe – manchmal zu nahe. Wenn ich versuche, sie ein Stück abzusetzen oder zumindest zu lockern, verändert sich die Wahrnehmung. Das ist ein spannender Versuch, und oft ging es dann deutlich besser mich einzulassen.



