2025, Noch einmal mit der Enduro in`s Friaul

[Uwe47]

.jetzt muss ich da auch noch hin.

Servus, wenn du die Gegend nicht kennst, du wirst begeistert sein. Also, nicht zu lange warten.

Gruß Uwe

[Quhpilot]

Danke.....ich war da schonmal, vor 15 Jahren.......Dank Deinen Schilderungen und Erlebnissen muss ich da aber wieder mal hin. Unbedingt.

[ryna]

Das Friaul empfand ich immer abenteuerlicher als die Dolos. Landschaftlich und fahrerisch hin- und herreissend, oft nahezu menschenleer und der Kontakt mit den Einheimischen sehr interessant. Vor wenigen Tagen ist mir eine schöne Erinnerung zwischen die Finger gekommen.

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Castel Inside:

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Anfang des Jahrtausends waren Klaus vom Berg und ich im Friaul unterwegs. Ich mit der fetten Bandit und Klaus mit einem Boxer Roadster. Damals gab es noch keinen regen Informationsaustausch via Wörldweitweb, Informationen bezog der Reiselustige durch Bücher lesen und dem Studium sehr guten Kartenmaterials. Dieses im Tankrucksack-Kartenfach gefaltet und ein Kompass am Handschuh bestimmte die Reisenavigation. Motorrad Navi war noch weit weg. Fotografieren; die aufgenommenen Motive waren gut überlegt, da analog und gutes Belichtungsmaterial nicht billig.

Spätnachmittags suchten wir das „Castel Valdajer“, in dem wir gerne eingekehrt wären. Ein unauffälliges Holzschild wies eine Bergstraße hoch… die schon nach wenigen Kurven aufgrund Bergrutsch ihrer Asphaltschicht beraubt war. Kurze Abstimmung mit Klaus und weiter ging es den Berg hoch. Als der Asphalt ganz aufhörte stand dort ein Gebäude, das jetzt nicht gerade als Restauration mit Bettvermietung erschien. Zudem sah es aufgrund verschlossener Fensterläden nicht belebt aus.

Ein kleiner Junge kam aus einer Seitentüre. Den mit gebrochenem Touristen-Italienisch nach Castel Valdajer gefragt zeigte er mit der Hand den Schotterweg bergaufwärts. So quälten wir uns mit den Schlachtrössern bergauf. Weit bergauf, bis uns dämmerte, dass da oben nie und nimmer noch ein Gasthof kommen könnte. Die Schwermetaller auf der schmalen Weg am Abgrund gewendet und wieder bergab. An dem Gebäude war der Junge und grinste uns breit an. Der Bengel hat uns ganz schön geleimt.
Wir haben im Castel tolle, leckere und süffisante Tage verlebt. Besonderheit am Berg, die Flasche Rotwein „senza Etichetta“ um 10.000 Lire, „Speisekarte“ durch Bedienung erzählt, wir haben zu allem was wir verstanden oder nicht „si“ gesagt.

Auch wenn sich langsam mit dem fortschreitenden Alter so manches Zipperlein einstellt, nach Anstrengungen die Rekonvaleszzeit langer dauert, bin ich so was von froh und dankbar die frühen Jahre aktiv erleben zu dürfen. Egal ob Dolos, Friaul, Frankreich, …. wir konnten noch Strecken fahren, die heute nicht mehr existieren/verboten sind. Übervolle Strecken mit Massenauftreten von Motorrädern machte sich erst später negativ bemerkbar, Radarüberwachung auch…

Einzig die Frage treibt mich um, ob ich besser erst mit Enduro anfangen hätte sollen und später auf 17“? Da wäre noch der gesamte Spektrum der ehemaligen Militärstrecken verfügbar gewesen.
Ich nehme es mir für das nächste Leben vor.

[Uwe47]

Anfang des Jahrtausends waren Klaus vom Berg und ich im Friaul unterwegs. Ich mit der fetten Bandit und Klaus mit einem Boxer Roadster.

Ligosullo, da bin ich durchgefahren auf dem Weg von Paularo zum Zoncolan. Hatte den Ort aber nicht beachtet. Wenn ich mich recht erinnere ist das ein durchwegs dreidimensionaler Streckenverlauf.
Ich bin zum Tourenfahren eigentlich erst spät gekommen. War bis dahin immer nur ein Wettbewerbsendurist. Die Interessen haben sich erst um die Jahrtausenwende verlagert. Habe jetzt aber nicht den Eindruck daß ich was versäumt habe.

Auf die Gegend wurde ich erst durch einen Bericht in einem Werbeheftchen von der Tankstelle aufmerksam. Damals wie du beschrieben hast nur mit Karte (General) bestückt. Wir waren genauso viel rum gestanden und haben in der Karte gesucht wie wir gefahren sind. Navi sei dank geht das heute besser.

[barney]

Hallo Uwe,

tolle Tour in eine tolle Gegend und von mir sind es über den Pass Thurn und den Plöckenpass auch nur gemütliche 4h bis Gemona.
Auf dem CP „Ai Pioppi“ habe ich auch schon mehrfach genächtigt, die vermieten auch Zimmer und Bungalows.
Du kannst ja beim nächsten Mal vorher Bescheid geben, dann musst Du nicht immer auf Radfahrer-Hilfe an kniffligen Stellen warten

Freitag 13.6.2025Für den Tag hatte ich mir die „Slowenische Grenzkammstraße“ vorgenommen. [...]
Das Etappenende war nicht mehr weit. Erst kommt Nova Gorica (SLO) dann Gorizia (It) getrennt durch die Soca. Beide Städte müssen wohl mal zusammen gehört haben.

Wen es interessiert: die Gegend hat in den letzten 100 Jahren einige Male „den Staat gewechselt“ (in den Links sieht man den geänderten Grenzverlauf). Nach dem 1. WK wurde Istrien und Umgebung per Vertrag von Rapallo an Italien „vergeben“, ähnlich wie Südtirol im Vertrag von St. Germain.
Nach dem Ende des 2. WK wurden 1947 die Gebiete mit den Pariser Verträgen dem neuen Staat „Jugoslawien“ zugesprochen und die Stadt geteilt.

Samstag 14.6.2025
Für den Samstag hatte ich mir wieder eine längere Tour vorgenommen. Nach Westen, also Nähe Dolomiten. [...]
Oberhalb des Lago del Vajont. Hier sieht man auf den Hang der ins Rutschen kam und im Lago eine Flutwelle auslöste die über die Staumauer schwappte und unten den Ort Longarone zum großen Teil zerstörte. Menschenleben waren auch zu beklagen. Die Staumauer hielt.

Der Erinnerungsort ist durchaus eine nachdenkliche Pause zum Sinn und Unsinn großer Bauprojekte wert. Die Katastrophe von Vajont forderte ca. 2.000 Tote.

Dienstag 17.6.2025
Für den Tag stand nochmal Slowenien auf dem Programm. Ich wollte wieder einmal den Vrsic- Pass fahren. Ich bin den zwar schon mal vor ca. 25 Jahren gefahren aber unbewußt, weil hinterher gefahren. Das war noch vor dem digitalen Zeitalter, also ohne Navi nach Karte und da langte es wenn einer, der Guide, drauf schaute.

Ich fahre am Pass immer zur Einkehr die wenigen Meter hoch zur Ticar-Hütte, dort kann man mit dem Moped in der Regel gut parken und hat eine super Aussicht nach Süden.

Vor Jahren lief oben auf dem Parkplatz kurz vor dem Sattel ein Mensch herum der Parktickets für 5€ verkauft hat.
Bei meiner letzten Fahrt sind mir auf beiden Seiten der Passrampe nagelneue „Mautstellen“ aufgefallen, die waren bei Dir wohl auch noch nicht in Betrieb?

Ciao Bernd

[barney]

Das Friaul empfand ich immer abenteuerlicher als die Dolos. Landschaftlich und fahrerisch hin- und herreissend, oft nahezu menschenleer und der Kontakt mit den Einheimischen sehr interessant. Vor wenigen Tagen ist mir eine schöne Erinnerung zwischen die Finger gekommen. [...]

Spätnachmittags suchten wir das „Castel Valdajer“, in dem wir gerne eingekehrt wären. Ein unauffälliges Holzschild wies eine Bergstraße hoch… die schon nach wenigen Kurven aufgrund Bergrutsch ihrer Asphaltschicht beraubt war. [...]

Servus Reiner,
diese konkrete Strecke ist weiterhin befahrbar, auch das Castel Valdajer wurde frisch gestrichen und ist zumindest in den Sommermonaten als Restaurant geöffnet.

Ein kleiner Junge kam aus einer Seitentüre. Den mit gebrochenem Touristen-Italienisch nach Castel Valdajer gefragt zeigte er mit der Hand den Schotterweg bergaufwärts. So quälten wir uns mit den Schlachtrössern bergauf. Weit bergauf, bis uns dämmerte, dass da oben nie und nimmer noch ein Gasthof kommen könnte. [...]
Auch wenn sich langsam mit dem fortschreitenden Alter so manches Zipperlein einstellt, nach Anstrengungen die Rekonvaleszzeit langer dauert, bin ich so was von froh und dankbar die frühen Jahre aktiv erleben zu dürfen. Egal ob Dolos, Friaul, Frankreich, …. wir konnten noch Strecken fahren, die heute nicht mehr existieren/verboten sind. Übervolle Strecken mit Massenauftreten von Motorrädern machte sich erst später negativ bemerkbar, Radarüberwachung auch…

Einzig die Frage treibt mich um, ob ich besser erst mit Enduro anfangen hätte sollen und später auf 17“? Da wäre noch der gesamte Spektrum der ehemaligen Militärstrecken verfügbar gewesen.
Ich nehme es mir für das nächste Leben vor.

Solange musst Du nicht warten. Die weitere Strecke führt als nicht staubfrei gemachte - und an den absturzgefährdeten Stellen mit stabiler Randsicherungen versehen - hinauf zur Paularo-Wendeplatte. https://alpenrouten.de/Paularo-Monte-Pa ... nt359.html
Wir waren im Rahmen der heurigen Bubenschotter Tour dort oben
Die bessere Aussicht hat man aber meiner Ansicht nach am westlicher gelegenen Zoufplan.

PS: das Friaul ist immer eine Reise wert und nach wie vor deutlich weniger überlaufen und reglementiert wie die Dolomiten. Hoffentlich lesen das nicht zu viele Nachfahrer

[Uwe47]

Wen es interessiert: die Gegend hat in den letzten 100 Jahren einige Male „den Staat gewechselt“

Servus Bernd,
Du bis ja über die geschichtliche Entwicklung der letzten 100 Jahre dieser Gegend sehr gut informiert. Respekt.

Die Ticar- Hütte, das müßte die sein die gegenüber der Souvenier- Bude steht. Da standen Auto`s und Motorräder davor. Ich dachte weil unten auf der Straße kein Platz war.

Ai Pioppi. Ja die Häuschen kenne ich. Da stehen aber meist Harley`s davor. Die mit den niederpreisigen Motorrädern zelten lieber.

Monte Paularo und Zoufplan. Wieder was vergessen. Das letzte mal in 2011. Nein, nicht schon wieder. Nächstes Jahr geht`s wo anders hin

[Uwe47]

PS: das Friaul ist immer eine Reise wert und nach wie vor deutlich weniger überlaufen und reglementiert wie die Dolomiten. Hoffentlich lesen das nicht zu viele Nachfahrer

Bernd, das muß ich doch etwas einschränken. Daran ist die einheimische Jugend dort unten schon sehr stark mit beteiligt. Wo gibts das noch mit nicht angemeldeten Motorrädern, bunten Cross- Hemdchen, eine Start-Nr vorne drauf und eine Staubwolke hinter sich herziehend, durch s Land zu fahren? Dort unten. Beschränkt sich jetzt nicht aufs Friaul