Forumstreffen Kärnten 2025 - Benny & Chris mittendrin

Reisen in der Alpenregionen Deutschland, Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien usw.
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Savethefreaks
Beiträge: 3872
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 12:27
Wohnort: Balingen

Forumstreffen Kärnten 2025 - Benny & Chris mittendrin

#1 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

So ein Live-Status ist schon was Tolles, so wissen wir, wo sich unsere angekündigten Gäste wann herumtreiben und können uns darauf einstellen. Nur Rainer, der Glider, der fährt ohne Live-Status und steht deswegen schon um 3 vor der Tür. Kein Problem, Chris ist ja homeoffice-technisch auch schon da.

Bei mir vorm Haus wird die ganze Straße aufgerissen. Die Gäste müssen also einmal quer über den Spielplatz und die Motorräder auf den Fußweg stellen. Da selbiger aktuell in einem Loch endet, ist mit exzessivem Passenten-Verkehr nicht wirklich zu rechnen.

Bild
Nacheinander trudeln dann auch noch Stevie und Abdul ein und so steht einem gemütlichen Flammkuchen-Abend nichts mehr im Wege.

Bild
Abdul lässt es sich nicht nehmen, eine Riesenpackung syrischer Pistazien-Leckereien durchs Land zu schaukeln. Die sind übrigens echt lecker!

Bild
Nach dem Essen sollst Du ruh’n oder die steile Treppe zum Zillhauser Wasserfall hinunter lustwandeln.

Bild
Zu sehen gibt es nicht viel, der Wasserfall tröpfelt nur traurig vor sich hin. Der Weg hinunter durch die dichte blühende Bärlauchplantage ist aber auch ohne Fallendes Wasser begehenswert.

Da ich nur 2 Schlafplätze habe, muss sich Stevie wieder auf den Weg machen, um im mondänen Alb-Motel zu übernachten.

Bild
Solange uns die Temperaturen noch hold sind, machen wir es uns auf der Terrasse bequem mit exklusivem Blick auf die Straßenbaustelle. Abdul hat einen App-Tipp auf Lager: mit “PACE Drive” kann man direkt über die App an der Zapfsäule bezahlen. Wir finden das so interessant, dass wir’s gleich installieren.

Weder Abdul & Reiner noch wir müssen noch irgendwo hin, also nehmen wir uns des kleinen Alkohol-Schrankes an und machen ein kleines Tasting des Slyrs-Whiskeys und eines spanischen Schoko-Likörs. Gute Nacht!

Mittwoch, 28. Mai – Getrennte Wege

Eigentlich“ wollten wir ja heute mit den Jungs zusammen die halbe Strecke nach Oberdrauburg abreiten. Uneigentlich haben wir aber noch einen Arbeitseinsatz bei meinen Eltern eingeschoben und werden morgen die komplette Strecke fahren.

Bild
So verabschieden wir unsere Mitstreiter vorübergehend, die sich mit Stevie treffen und dann auf den Weg Richtung Österreich machen.

Bild
Ganz so schlimm finde ich es nicht, dass wir den Nachmittag mit Räumungsarbeiten verbringen und dann den Abend gemütlich bei meinen Eltern mit Kuchen, Wurstsalat und SkipBo-Spielen ausklingen lassen.
Vor allem nicht, wenn ich bei einigen Mimotos verfolge, durch welch Wasserspiele sie sich Richtung Kärntern kämpfen müssen, während wir im warmen Trockenen hocken.

Ich lege abends meine Siebensachen fürs Losfahren bereit. Nanu? Wo ist denn mein geliebter Funktionspulli? Mist, den scheine ich zuhause liegen gelassen zu haben… naja, das Wetter soll ja gut bleiben und ich hab noch die Windbreaker-Schicht in der Jacke, das sollte reichen.

Donnerstag, 29. Mai: Auf nette Gesellschaft und neue Bekanntschaften.

Wir kommen pünktlich um halb 10 los. Ich liebe ja die Einstellung “Autobahnen meiden”, denn so führt uns TomTom auf einer interessanten Mischung aus Bundes-, Kreis- und Landstraßen querfeldein.

Bild
Wenn sich’s anbietet, ist auch mal ein geteerter Feldweg dabei - also Autobahnen sind das definitiv nicht.

Verkehrstechnisch ist es entspannt, der nimmt auch nur in den typischen Ballungsgebieten ein wenig zu. Bis Schöngau bleiben wir trocken, dann drängen uns dräuende Wolken in die Pellen – und das keine Minute zu früh! Uns erwischt ein veritabler Wolkenbruch, der aber wie mit dem Lineal gezogen, von jetzt auf gleich wieder aufhört.

Weil es heute Abend ja Halbpension gibt, haben wir uns für die Mittagszeit was zum Vespern besorgt und nutzen die Tankpause in Bad Tölz dafür.

Eine Dame in einen türkisfarbenen Audi fährt vor und bewundert erst mal meine pinke ERNA – das wir auf einer geschmacklichen Wellenlänge surfen, war mir klar, als sie aus dem Auto stieg 😉

Es dauert nicht lange und wir werden schon wieder angesprochen. Diese Mal ist es mein Balinger Kennzeichen, das die Aufmerksamkeit von Rita erregt: sie lebt schon seit 40 Jahren in München und betreibt dort einen Blumenladen, aber gebürtig ist sie aus Albstadt-Ebingen. Und jetzt ratet mal? Damals hat sie in der Arbeitsvorbereitung bei effeff gearbeitet – also beim gleichen Arbeitgeber wie ich! Was für ein Zufall!

Wo wir schon mal im Gespräch sind, können wir ihr auch gleich unsere Hilfe anbieten mit dem Luftdruck-Messe-und Aufpump-Gerät.
Das war der eigentliche Grund, warum sie an die Tankstelle gefahren ist. Während Chris sich ganz gentlemanlike um das Aufpumpen des Reifens kümmert, plaudern wir über dies und das.
Sie träumt schon lange davon, den Motorradführerschein zu machen und wir bestärken sie darin, dass es nie zu spät für eine glückliche Kindheit ist. Und ihren Zweifel, ob sie denn auch Leute zum Fahren finden würden, wischen wir mit einem Hinweis auf Foren wie bei den Mimotos und auf Gruppen wie She Rides gleich beiseite.

Bild
Kontaktdaten werden natürlich auch ausgetauscht und wir versprechen, in Kontakt zu bleiben. Die Pause war damit klar länger als geplant, aber diese tolle Begegnung war’s auf jeden Fall wert!

Nach der Pause nähern wir uns den typisch Bayerischen Tourigegenden wie dem Schliersee. Wofür ist der Schliersee bekannt? Na? Na?

Bild
Für die Destillerie “Slyrs” natürlich! Da das ein oder andere geistig hochprozentige Werk auch bei uns zuhause steht, schauen wir kurz vorbei. Leider haben sie a) zu und b) eine Baustelle direkt vor der Tür, was ein richtig schönes Foto verhindert.

Bild
Richtung Kufstein findet TomTom wieder eine wunderbar kleine Straße und nur ein einziges Münchner Auto bremst unseren Vortrieb.

In Kufstein verabschiedet sich mein Navi mit dem Hinweis, dass es jetzt genug navigiert hätte und der Akku jetzt all ist. Auf Wiedersehen. Hätte ich das wilde Rumgeblinke und Genöle “Akku fast leer” wohl doch nicht einfach ignorieren sollen.

Aber wozu hat frau ne Powerbank? Frisch bestromt führt uns das Navi weiter Richtung Felbertauern. Steht eh schon angeschrieben. “Das würden wir ab jetzt auch ohne Navi finden”, erkläre ich selbstbewusst. Was wir nicht finden würden, ist die prima “Ich kenn da ne Abkürzung”-Strecke, die TomTom uns weist und die ein wenig Würze und Abwechslung ins Hauptstraßen-Reiten bringt.

Bild
Wenn wir schon pausieren, dann aber bitte direkt vor dem Nicht-Parken-Schild...

Am Felbertauern haben wir mal wieder das typische Harley-Problem: vor uns 5 der Laut-Treter. Eigentlich fahren sie ja ganz vernünftig, sowohl inner- als auch außerorts, so dass wir gar keinen Drang verspüren, vorbeizuziehen. Bis die erste Kurve kommt. Da bremst die Truppe fast bis zum Stillstand... Als eine zweispurige Strecke vor uns auftaucht, denke ich nur “Prima, Problem gelöst!”. Naja, so einfach löst sich das Problem nicht, der geneigte Harley-Treiber findet, dass die linke Spur viel besser zu ihm passt als die schnöde rechte Spur für Schleicher.

Wir schauen uns das kurz an und fahren dann einfach charmant rechts an der Gruppe vorbei. Ist ja kein Verkehr und damit genug Platz.
Der Tourguide der Gruppe kann das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und heizt hinter uns her wie von Sinnen. Dass er dabei seine komplette Gruppe aus den Augen verliert – geschenkt! Ich weiß echt nicht, was das Problem mit diesen Leuten ist....
Vor dem Felberauentunnel ist eine rote Ampel und wir halten an. Hinter uns schließen bollernd die Harleys auf. Vor uns stehen nur zwei Autos und vor denen ist noch Platz neben einem anderen Motorradfahrer. Diese Lücke füllen wir und stellen uns in die Pole Position.

Der Motorradfahrer neben uns ist aus UK und verbringt gerade eine Woche im Salzkammergut. Wir plaudern ein wenig, die Ampel ist ja noch rot und unsere Motorräder bollern ja nicht so laut, dass eine Verständigung nicht mehr möglich ist. Scheinbar ist heute der Großglockner für Motorräder gesperrt. Er wollte dort eigentlich drüber und musste umkehren. Für ihn ist der Felbertauern natürlich ein nicht unerheblicher Umweg.

Die Ampel wird grün und wir unterqueren den Berg – es ist schon immer wieder faszinierend-bedrohlich, wenn man drüber nachdenkt, wie viele Tonnen Stein gerade über unseren Köpfen thronen..

Direkt nach der Maut-Station ist ein Parkplatz mit Aussicht und ja, davon hat es reichlich. Allerdings stapeln sich da schon die Motorradfahrer und wir haben gerade so schön freie Fahrt, diese einsame Pole Position wollen wir uns nicht nehmen lassen und rauschen ungeaussichtet weiter ins Tal. Ich bin auch nicht in Fotografierlaune, dabei ist es schon ansehnlich, das Panorama mit den schneebedeckten Bergen unter dem leuchtend blauen Himmel.

Waren es oben am Portal des Felbertauern noch lauschige 11 Grad, steigert sich die Temperatur analog zu unserer Laune von Meter zu Meter, so dass wir strahlend bei knapp 24 Grad am Talboden ankommen. Und das erste Mal heute ist mir so richtig schön warm!

Bis Oberdrauburg sind es dann nur noch wenige Kilometer und ich freu mich schon auf das Wiedersehen!

Bild
Natürlich sind schon viele Mimotos da, aber wir beziehen trotzdem erstmal unser Wunschzimmer (das mit dem schönen Erker)

Bild
Eigentlich wollen wir die Motorräder dann noch in eine der hauseigenen Garagen stellen, aber die ist knüppelrappelvoll. Meine kleine Erna findet noch ein Plätzchen am Rand, der Rest dreht ungeparkt wieder um. Liegt vielleicht auch an der silbernen BMW, die quer parkt und damit 2-3 Parkplätze belegt... Ein Halter ist nicht zu ermitteln und zuparken wollten wir ihn jetzt auch nicht.

Wir machen uns ausgehfein und gesellen uns zum Schwätzen zu den verschiedenen Gruppen.

Und endlich lerne ich auch den Blahwas aka Johannes kennen! Seinen Reiseberichten folge ich immer mit großem Interesse und hab mir auch den ein oder anderen Techniktrick und Reisetipp abgeschaut. Er ist mit zwei Freunden auf der Durchreise nach Kroatien und das Timing der Zwischenübernachtung hat perfekt gepasst- Seinen Reisebericht findet ihr hier

Uwe und Doris, mit denen wir im Anschluss ans Mimoto-Treffen noch ein paar Tage in Slowenien touren wollen, sind schon früher losgefahren und so treffen wir unsere Reise-Buddies erst heute.

Bild
Den Abend verbringen wir im Separée, das exklusiv für die Mimotos reserviert ist.

Bild
Immer mehr der Truppe trudeln ein und es ist wie üblich laut und schön. Das Menü, das die Post uns zaubert, kann sich auch sehen lassen!

Bild
Außer uns sind noch andere Gäste, auch größere Motorradgruppen, da und das Restaurant, die Bar und die Terrasse sind bumsvoll. Das Team wuppt das aber super souverän und immer mit einem freundlichen Lächeln und einem Scherz. Cool ist auch, dass wir nicht alle gleichzeitig essen müssen: ist ein Tisch besetzt, wird das Essen aufgenommen. So essen wir staffelweise – je nachdem, wer früher hungrig ist oder später ankommt.

Bild
Gute Nacht aus Kärnten!
It's hard to be a Rock 'n Roller!

Meine Reiseberichte

Benutzeravatar
Savethefreaks
Beiträge: 3872
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 12:27
Wohnort: Balingen

#2 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Freitag, 30. Mai: Wir gehen Kehren üben...

Bild
Guten Morgen aus Kärnten!

Bild
Von Doris und Uwe abgesehen hat sich nur Stocki von der Aussicht auf ständiges Anhalten zum Fotografieren und Tanzeinlagen nicht abschrecken lassen und so starten wir mit 4 Motorrädern auf die Tour.

Bild
Ich hole mein wildes Pony aus der Garage, die inzwischen komplett leer ist – bis auf die silberne BMW! Mit ihrem Fahrer plausche ich kurz und frage ihn nach seinem merkwürdigen Parkmethoden. Er hat nur deswegen so scheiße geparkt, weil so schon ein anderes Motorrad stand, als er ankam. Kenn ich, geht mir auf Supermarktparkplätzen auch manchmal so. Und dann kommste zurück, der Doof-Parker ist weg und es sieht so aus, als könntest DU nicht richtig parken.

Bild
Das erste Highlight ist die Gailberger Höhe nach Kötschach-Mauthen. Aber kaum die erste Kurve gefahren, gibt es schon einen Zwangsstopp – Tourguide Chris hat vor lauter Begeisterung und Vorfreude vergessen, den Tankrucksack zu schließen und so fliegt die teure Gleitsichtbrille im unzerstörbaren Hi-Tech-Case schwungvoll auf die Straße. Zum Glück hat Chris eine sehr aufmerksame Gruppe hinter sich. Während ich am Scheitelpunkt der Kehre stehen bleibe und dem Verkehr von oben Zeichen gebe, sie mögen bitte langsam machen, schwingt sich Stocki von der GS und birgt das wertvolle Sehgerät.

Bild
Mit sicher verstauter Brille lässt sich dieses Landschaftsträumchen noch mehr genießen.

Bild
Die Brillenaktion bremst uns nur kurz ein und wir entern über den Plöckenpass Bella Italia! Den Plöckenpass kannte ich noch gar nicht, aber der gefällt mir echt gut! Das ist so hübsch hier!
Auch die Italiener freuen sich uns zu sehen: die Bauarbeiter schmettern mir ein fröhliches Buon Giorno entgegen, als ich zum Fotografieren anhalte. Hinter uns taucht plötzlich DIE silberne BMW auf und folgt uns eine Weile.

Die Strecke nach dem Plöcken ist jetzt nicht sonderlich spannend, wir gondeln erst einmal von Ort zu Ort und dann auf die Schnellstraße. Das ist unserem neuen Begleiter wohl zu langweilig, er verschwindet aus unserem Rückspiegel.

Hätte er mal noch gewartet, keine 5 Minuten später biegen wir ab und es wird fahrtechnisch wieder spannend! Wir erfreuen uns an kleinen kurvigen Straßen, die schwungvoll durch bewaldetes Gebiet führen.

Ich fahr ja nur hinterher, deswegen bin ich offen für Schilder am Wegesrand. Es steht “Trasaghis” angeschrieben. Trasaghis, Trasaghis, warum sagt mir das was? Es ist nicht die Assoziation zum Feuersbrunst erweckenden “DRACARYS” aus Game of Thrones, nein, der Grund ist viel banaler: in ein paar Tagen wollen wir auf dem Rückweg von Slowenien just hier am Lago di Cavazzo nächtigen.
Dass sich die Touren hier überschneiden, war mir gar nicht bewusst, aber ich freu mich jetzt schon auf ein Wiedersehen.

Bild
A propos Sehen: Seen sind schon was Tolles!

Vor allem sind sie eine tolle Kulisse, um ein wenig das Tanzbein zu schwingen. Blöd nur, dass man dabei vom See aber auch so gar nix sieht... Dafür sieht man mehr von uns und unseren Mittänzern!

Bild
Schau mal, Steffen! Wir können auch ganz normal wie andere Ölgötzen auf Gruppenbildern rumstehen. Allerdings hält das nicht lang ...

Kaum wieder auf der Straße, setzt Chris den Blinker links. Die erste “wir üben dann mal Kehren”-Sackgasse liegt vor uns und soll uns auf den Monte San Simeone führen.

Ich wusste ja, dass die Militärstraße, die hoch zum Gipfel führt, schmal ist. Aber dass sie gleich sooo schmal ist, hat mich doch etwas überrascht.

Bild
In 29 teils dicht übereinander liegenden Kehren führt der geteerte Eselspfad auf 1.215 Meter. Lustig auch die unbeleuchteten Kehrentunnel.

Ja, und das waren immerhin 9 Stück”, erklärt Stocki.
Krass,” staune ich, “Du hast da sogar noch mitgezählt? Ich war ja froh, unbeschadet durchzukommen.”
”, so Stocki trocken, “aber stand doch angeschrieben.”

Zum Lesen bin ich vor lauter konzentriert-nach-oben-schrauben nicht gekommen. Quatsche und Hupe sei Dank bekomme ich zeitig mit, dass Gegenverkehr von oben naht. Dem Kleinwagen lasse ich durch einen der Kehrentunnel den Vortritt – zusammen hätten wir eh nicht durchgepasst. Das war dann – von ein paar Radlern abgesehen – aber auch der einzige Gegenverkehr auf dem Weg nach oben.

Bild
Ich freu mich schon auf die Aussicht, weil auf die kann ich mich beim Fahren nicht konzentrieren. Aber je höher wir kommen, desto mehr zieht es zu – oben in den Bergen hängt noch jede Menge Feuchtigkeit! Und so ist die Aussicht eher bedeckt.

Bild
Knapp 11 Kilometer lang ist die Straße, danach geht es nur noch auf Schotter im Wald weiter.

Bild
Wenn’s schon keine Aussicht zu bewundern gibt, üben wir uns im Brückenbauen im Yoga Style

Bild
Und für ein Gruppenfoto ist auch immer noch Zeit!

Dass die komplette Strecke auf 10 reduziert ist, erscheint uns durchaus sinnig. Und auch wenn wir das mit den Motorrädern etwas zügiger interpretieren, lassen wir für das bisschen Route schon ziemlich viel Zeit liegen!

Bild
Es geht wieder hinab ins Tal, rasant vorbei an statischen Radlern und flux über den smaragdgrünen Tagliamento.

Bild
Und schon ist es Zeit für die Mittagsrast. Fündig werden wir im nächsten größeren Ort, in Venzone.

Bild
Direkt am Marktplatz mit der schnieken Sonnenuhr und gegenüber des Rathauses lassen wir uns bei einer kleinen Bar häuslich nieder.

Bild
Eines der wenigen Dinge, die ich an Italien wirklich mag, sind die Bars mit ihren Panninis.

Bild
Viel Italienisch braucht es auch nicht, bis wir mit Getränken und Sandwiches/Sandwichen/Sandhexen versorgt sind.

Bild
Venzone zählt zum illustren Reigen der schönsten Dörfer Italiens. Vor allem sein gut erhaltener Mauerring aus dem 14. Jahrhundert macht mächtig Eindruck.

1976 wurde Venzone von einem Erdbeben schwer geschädigt, man hat die Stadt danach aber wieder originalgetreu aufgebaut. Eine Maßnahme, auf die viele Dörfer in den Abruzzen noch immer warten.

Bild
Besonders die Dachkonstruktion und Dekoration im Rathaus sind sehenswert. Hier gibt es auch eine kleine Ausstellung zum Erdbeben und seinen Folgen.

Wir brechen wieder auf und folgen erstmal auf großen geschwungenen Straßen den Windungen des Flusses Fella.

Bild
Die nächste Sackgasse steht auf der Liste, wir wollen ins Val di Resia.

Funfact am Rande: das Tal hat eine eigene Sprache! Das ist eine eigene slowenische Mundart, die in den zwölf Ortschaften des Tals gesprochen wird und eine eigene Literatursprache entwickelt hat. Davon kriegen wir Motorrad-Banausen natürlich nichts mit.

Anfangs sieht die Straßenführung nicht sonderlich spannend aus, auch wenn die Bergkulisse natürlich toll ist.

Bild

Bild
Aber hinter der Ortschaft Stolvizza geht es los mit einer Strecke, die es wirklich in sich hat! War die Straße zum San Simeone schon schmal, wird es hier noch schmaler und noch steiler. Und so kämpfen wir uns Kehre um Kehre hinauf und hinunter ...

Bild
... nur um am Ende in dem kleinen Bergdorf Coritis zu stehen, wo es tatsächlich nicht mal viel zu sehen gibt.

Die weiteren Sehenswürdigkeiten erschließen sich nur dem, der per pedes tiefer ins Tal eintaucht. Wir hingegen müssen die komplette schmale Straße wieder zurück, das zerrt schon ziemlich an der Konzentration – zumindest an meiner, meine Mitreisenden scheinen das alles ganz entspannt auf einer Pobacke abzureiten.

Gänzlich unentspannt ist ein tschechischer Transporterfahrer, dem es gar nicht gefällt, dass sich Stocki und ich an der Baustellenampel schräg neben ihn stellen. Der Downcounter ist gerade mal bei 8 Sekunden, da fängt er schon an loszurollen, um sich doch die Pole zu erkämpfen. Wir ignorieren die letzten Sekunden ebenfalls und machen uns auf den Weg. Auch wenn er uns in den Kurven immer ein wenig verliert, holt er auf den Geraden alles aus seiner Karre raus, so dass er weiter zwischen uns und dem Rest bleibt. Vielleicht hat er auch nur Spaß an dieser Art “Rennerles”, wer weiß... Wir sind jedenfalls nicht böse, als er in eine andere Richtung als wir abbiegt und wir an der teuersten Tanke weit und breit eine kleine Verschnaufpause einlegen.

Bild
Wir haben immer noch nicht genug von kleinen Straßen und erklimmen als nächstes die Sella di Cereschiatis.

Bild
Hier zeigt sich mal wieder mein gutes Händchen für exklusive Pinkelplätze. Mein Geschmack deckt sich allerdings nicht mit dem von Uwe, er fährt ein paar Kilometerchen weiter, wo das Parkieren für seine GS genehmer ist.

Bild
Die wunderschöne kleine Strecke ist zum Glück nicht ganz so schmal wie unsere letzten Abstecher, allerdings lässt der Belag teilweise etwas zu wünschen übrig...

Bild
Das wird dann wett gemacht von der italienischen Seite des Nassfeldpass bzw. Passo di Pramollo. Das ist schon erste Sahne Fischfilet und lässt sich wunderbar zügig fahren.

Jedenfalls für meine Begleiter, während ich wie immer landschaftglotzend durch die Kurven bummle. Im Rückspiegel werden Scheinwerfer größer. An den Scheinwerfern dran klebt eine bunte Vespa-Truppe, die es richtig drauf haben und es entsprechend krachen lassen.

Bild
Bevor es peinlich wird, muss ich zum Glück eh bei meiner Reisegruppe am Pramollo-See anhalten.

Bild
Stimmung ist immer noch super, genau wie die Rundumsicht.

Die österreichische Seite des Nassfeldpass ist rumpelig wie eh und je. Immerhin hat man einen wunderschönen Blick auf schneebedeckte Zierberge.

Einen kleinen Schlenker haben wir noch. Wir fahren zwar nicht bis zum Weißensee (das würde dann doch zu lang dauern), aber immerhin in die Richtung. Das bedeutet noch ein paar richtig geile Kurvenstrecken, wo man es auch ein bisschen laufen lassen kann – so denn nicht ein paar Touri-Autos die Kurven zuparken...

Der jetzt aber wirklich allerletzte Schlenker führt uns wir links der Drau auf einem schmalen Wegelchen kurvenreich am glitzernden Fluss entlang.

10 nach 6 kommen wir durchgeschwitzt, aber glücklich in Oberdrauburg an. Was für ein schöner Tag!

Kurz frisch machen und wir stürzen uns wieder ins Mimoto-Getümmel. Immerhin hat jede große und kleine Gruppe viel vom Tag und den Erlebnissen zu erzählen.

Bild
Das Essen mundet wieder vorzüglich und zwischen den Gängen vertreten wir uns die Füße und bewundern die hübschen Stelen am kleinen Park.

Bild
Mit den Buben und Mädels ist’s einfach immer eine Mordsgaudi.

Beim Abendessen kristallisiert sich heraus dass wir morgen mit Steffen fahren. Er hat die Panoramica del Vette auf dem Programm. Das ist zwar Schotter, aber “ganz harmlos”, “voll easy” und “das packst Du locker”. Die Bilder sehen auch nicht so wild aus, also sag ich zuversichtlich zu! Mal schauen, worauf ich mich da eingelassen habe... :roll:
It's hard to be a Rock 'n Roller!

Meine Reiseberichte

Benutzeravatar
Savethefreaks
Beiträge: 3872
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 12:27
Wohnort: Balingen

#3 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Samstag, 31. Mai: über Stock und vor allem Stein

Bild
Guten Morgen, Oberdrauburg! Ich bin noch am Zähneputzen, da bricht die flotte Gruppe schon auf.

Morgens gesellt sich noch Stocki zu unserer Gruppe und so kann es los gehen. Natürlich erst wieder über den Gailbergsattel und den Plöckenpasse. Das macht gleich richtig Laune, wie wir im Formationsflug durch die Kurven schwingen.

Steffen fährt souverän voraus, die Straßen werden schmaler und dann biegt er ab. Ich wundere mich ein wenig, weil ich keinen einzigen (nicht mal kleinen für die Radfahrer) Hinweis auf die Panoramica entdecken kann. Ein für mich durchaus deutlich erkennbares “Durchfahrt verboten”-Schild und das abrupte Nachlassen von Asphalt auf dem Weg sind für mich weitere Indizien, dass das vielleicht doch nicht ganz der richtige Abzweig ist. Ich halte also erstmal an. Steffen fährt unbeirrt weiter. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als ihm auf dem ungeteerten Feldweg zu folgen. Der Weg wird nicht wirklich besser, aber auch nicht wirklich schlimmer.

Nachdem sich mein Puls ein wenig beruhigt hat und das Motorrad gemütlich über die Kiesel rollt, groove ich mich sogar ein wenig ein. Stocki wirft zudem einen Blick auf die Karte und versichert mir, dass es jetzt nur noch anderhalb Kilometer sind, dann sollten wir auf die Zufahrt zur Panoramica treffen. Also, wenn ich’s bis hier geschafft habe, schaffe ich den Rest auch noch.

Und dann kommt uns Steffen wieder entgegen – das Navi würde uns den letzten Kilometer durch ein steiles Flussbett jagen wollen. Äh.... nein!
Wenden macht ja eher immer Spaß und auf Rollkiesel noch viel mehr... wir fahren den inzwischen bekannten Schotterweg zurück ins Dorf. Zum Glück kommt uns das Auto erst kurz vor dem Asphalt und an einer strategisch günstigen Stelle entgegen.

Bild
Auf den Falsche-Straße-Schotter-Schock hin gibt es im Weiler Zovello erst mal eine kalte Cola. Die Bar verbindet das Angenehme mit dem praktischen: unten kann man gekühlte Getränke genießen, im Obergeschoss gibt es einen kleinen Tante-Emma-Laden, wo es alles gibt, was man so braucht.

Wir nehmen dann einfach die richtige Abzweigung und das Erlebnis “Panoramica” kann beginnen! Ein ziemlich schmales Sträßchen führt steil den Berg hinauf. Meistens ist es asphaltiert, auch wenn sich manchmal schon große Brocken unerlaubt aus der Teerdecke entfernt haben.

Bild
Steffen spart nicht an Unterhaltungsprogramm: wir kommen umme Ecke und da steht ein fetter Laster und vor dem liegt ein Baum quer über die Straße. Perfekter Zeitpunkt, um mal kurz abzusteigen, den Motorradfahrern, die sich hinter uns sammeln, freundlich zuzunicken und ein schnelles Bild gemacht. Schnell deswegen, weil der Baum echt flixflux weg ist und wir durch die Baumrindenüberreste unseren Weg fortsetzen können.

Bild
Und so schraubt sich das Sträßchen weiter sensationell in die Höhe und ich krieg mich gar nicht mehr ein, weil die Aussicht so megagenial ist!

Bild
Ich hab schon alle Hinter-Mir-Fahrenden vorbeigewunken, meine Gruppe ist ebenso schon längst entfleucht, während ich gefühlt alle 100 Meter anhalte.

Bild
Ist das geil? Oder ist das geil?

Bild
Steffen kommentiert von weit, weit oben, dass ich doch auch einfach bis zu ihnen zum Aussichtspunkt fahren könnte. Der heißt so, weil man da tolle Aussicht hat.

Bild
Ich versichere Chris über die Quatsche, dass ich mich jetzt wirklich unanhaltend zu ihnen gesellen würde... nur um zwei Sekunden später nachzuschieben “Ah, sorry, doch, einmal muss ich noch anhalten, also echt, nur noch einmal”...

Bild
Ich glaube nämlich nicht, dass ich freiwillig nochmal die Strecke fahre ...

Bild
... also fotografiere ich wie eine Weltmeisterin, um die Impressionen für mich zu bewahren.

Bild
Fünf Stopps und X Bilder später wandelt sich die Straße dann in die angekündigte Nicht-Staubfreie Strecke.

Bild
Hey”, denke ich, “die haben ja recht! Das ist zum Fahren gar nicht so schlimm”, und rolle freudestrahlend zu meiner Gruppe an den Aussichtspunkt.

Bild
Hey”, denke ich, “Steffen hat ja recht! Das ist ja wirklich ein veritabler optischer Aussichts-Hochgenuss!

Bild
Ein findiger Marketing-Manager hat gleich noch eine tolle Bank auf den Berg geschleppt. Das ist so instagrammabel, das nutzen wir gleich für eine kleine Tanzeinlage. Mit Britta haben wir auch eine 1a-Kamerafrau, die unsere (O-Ton Steffen) “tolle Choreographie” gleich professionell einfängt.

Bild
Auch vom schönsten Ausblick muss man sich mal losreißen und meine Gruppe entschwindet Staubwolken hinter sich her ziehend.

Ich revidiere meinen “ist gar nicht so schlimm”-Eindruck und eiere im 1. und 2. Gang hinterher. Manche Stellen sind für mich mit den ganzen Schwimm- und Roll-Steinen schon herausfordernd, vor allem als mir zwei Jeeps aus Ulm auf der schmalen Strecke entgegen kommen. Da lehne ich mich nur dezent gegen die Steinwand an meiner rechten Seite, um noch schmaler zu werden, und die beiden passieren zu lassen.

Bild
Wenn man schon “Panoramica” heißt und was auf sich hält, kredenzt man den werten Besuchern nicht nur einen Sammel-Aussichtspunkt, nein, es gibt derer gleich noch einen zweiten. Man(n) muss eh auf mich warten, da kann man ja schon mal ein schickes Motorradfoto machen. Instagrammable und so...

Bild
Am Der-andere-Aussichtspunkt trifft sich nicht nur Gott und die Welt, sondern auch - Überraschung - die Mimoto-Truppe um Dirk! Allerdings fahren die schon wieder weiter, kaum dass ich den Fuss auf dem staubigen Untergrund abgestellt habe.

Bild
Chris ist weder bei den Mimotos, noch am Ich-schau-ins-Tal-Punkt, sondern steht neben einem jungen Mann und seiner gelben V-Strom. Ich staune nicht schlecht: das ist doch der Stefan Meitinger. Ja, genau, richtig gelesen! DER Stefan Meitinger, bekannt aus Funk und Fernsehen – oder eben durch seinen sehenswerten YouTube Kanal. Wir schauen seine Filme richtig gern (auch wenn uns Offroaden ja so gar nicht reizt) und mögen vor allem seine fröhliche Art.
Deswegen freu ich mir auch einen Pin an den Allerwertesten und bin ganz aufgeregt – Fangirl halt.

Der Rest der Mimotos, denen ich das freudestrahlend erzähle, schaut mich nur verständnislos an. Stefan wer??? Keiner kennt hier den Herrn Meitinger...
Uns egal, wir outen uns als Fanboy und Fangirl und unterhalten uns ein wenig mit ihm und seinem Mitstreiter Nico. Der Herr Meitinger ist in echt genauso sympathisch und fröhlich wie in den Videos.

Bild
Die zwei Fernsehstars ziehen dann steinchenaufschleudernd weiter und wir machen endlich unsere Bilder von der Aussicht. Und beschwingt wie wir sind, muss Britta nochmal als Kamerakind herhalten. Steffen drängt, dass wir doch langsam weiter sollten: er und Britta wollen schließlich früher ins Hotel zurück. Langsam ist das Motto des Tages, denn vom steinchenspritzenden Megastart bin ich weit entfernt, ich behalte auf dem Restchen Schotterstück meine Schleichfahrt bei. Zum Glück ist das Stückchen nicht allzu lang und der Asphalt hat uns wieder – Chris wartet am Ende des Schotterstücks, die anderen sind schon voraus gefahren.

Bild
Das Ende des Schotters bedeutet nicht zwingend, dass wir jetzt sehr viel schneller vorankommen,

Bild
Ich find die Aussicht immer noch sensationell und so eindrücklich, ...

Bild
... dass zwei, drei kleine Fotostopps ...

Bild
... noch sein müssen - sorry, Steffen!

Die Gruppe findet letztendlich doch wieder zusammen und wir schwingen fröhlich die kleine Straße hinunter ins Tal.

Bild
Comeglians ist die nächste größere Ansammlung von Zivilisation und mit der Bar l’Alpina finden wir auch ein Plätzchen für die Mittagsrast. Und jetzt ratet mal, welches gelbe Motorrad genau da vorm Loch steht.

Thumbs up für Tourguide Steffen, der die Fangirl-Momente gleich noch mal verlängert. Und einen Aufkleber gibt’s auch noch – Benny ist selig!

Bild
Dem Rest der Truppe steht der Sinn eher nach mehr weltlichen Genüssen und die werden mit sensationell riesigen Schinken-Käse-Toasts gestillt. Wenn ich gewusst hätte, wie groß die sind, hätte ich mir eins mit Chris geteilt..

Bild
Und – hui- wer fliegt denn da ums Eck? Die Truppe um Stevie! Das mag ich so an den Forumstreffen mit festem Standort: dass man immer wieder andere Gruppen unterwegs trifft. Oder zumindest vorbeifahren sieht.

In launiger Gesellschaft ist so eine Mittagspause ein echter Genuss. Danach trennen sich leider unsere Wege: Steffen und Britta nehmen den direkten Weg ins Hotel, sie wollen heute ja noch nach Hause (!) fahren.

Stocki hat keinerlei derartigen Ambitionen und so beschließen wir zu dritt, noch über den Monte Zoncolan und von dort über den Passo di Lanza zu fahren.

Kurviger sei dank fahren wir auf kleinen Nebenstrecken nach Ovaro, bevor es zum Monte Zoncolan hoch geht. In Radfahrerkreisen gilt der Westanstieg als einer der steilsten und schwierigsten in ganz Europa. Er überwindet auf zehn Kilometern 1.203 Höhenmeter mit Steigungen von teilweise 22 Prozent.

Bild
So viel zu den Zahlen und der Theorie. Mir macht es trotz ein paar Kehren Spaß, die schmale Straße nach oben zu fahren. Ich muss ja auch nicht strampeln.

Die drei Tunnels, die kurz vor der Passhöhe zu durchfahren sind, seien jetzt beleuchtet, hat man mir gestern gesagt. Mit Bewegungsmelder! Hat man mir gesagt. Also, mit dem Funzellicht der ERNA, Sonnenbrille und äußerst zäh reagierenden Meldern ist es immer noch arschfinster in den Löchern… nur der dritte, der war etwas heller!

Bild
Aussicht mit Blume

Bild
Aussicht ohne Blume

Bild
Das ist das tolle an diesen Pässen: oben kann man in alle vier Himmelsrichtungen kucken.

Bild
Männer, die die Aussicht bewundern. Vielleicht haben sie auch einfach nur gequatscht, bei Männern weiß man das nie so genau.

Bild
Ich laufe auf jeden mir zur Verfügung stehenden Hügel und schau von oben einfach ein wenig runter.

Bild
So Berge können schon was. Ich schau mir ja gerne Steine an

Bild
Bei der Abfahrt stehen wir malerisch fotografierend am Tümpel, als es hinter uns auf der Passhöhe winkt und hüpft: Marock führt einen kleinen Wiedersehensfreudetanz auf.

Bild
Wenn Stocki nicht schon den halben Berg hinunter und damit komplett entfleucht gewesen wäre, hätten wir nochmal umgedreht. So belassen wir es bei enthusiastischem Zurückwinken.

Bild
Besagter Tümpel.

Die Strecke auf der Ostseite ist es etwas breiter und schwungvoller, genauso schwungvoll wie die Verbindungsstrecke Richtung Lanzenpass – das macht mal so richtig Laune!

Den Schwung nehmen wir auf der Auffahrt zum Cason di Lanza gleich mal wieder raus. Das schmale Asphaltband windet und kurvt sich durch den Wald, bis man auf einer kleinen Wiesenfläche herauskommt.

Bild
Die heimische Bevölkerung beäugt uns misstrauisch und beendet dafür sogar das innige Schmusen mit dem kleinen Bäumchen.

Bild
Nicht vorbeifahren können wir natürlich am schmucken Wasserfall.

Bild
Sonderlich breit ist die Straße wirklich nicht... Gut, dass auch nicht sonderlich viel Verkehr herrscht!

Der Lanzenpass ist noch genauso schmal, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Verdrängt habe ich allerdings, dass auch der Belag teilweise ziemlich schlecht ist und so kämpfen wir uns konzentriert die 15 Kilometer hoch zur Passhöhe.

Bild
Hier halten wir kurz an, ich will ein schnelles Foto vor der Abfahrt ins Tal machen.

Dort wird Chris von zwei Motorradfahrern auf Enduros angesprochen. Ob wir in die Richtung weiterfahren wollen? Ja, das sei unser Begehr. Wir würden nicht weit kommen, orakeln die beiden. Die Straße ist nach ein paar Kilometern wegen Hangrutsch gesperrt. Mit einer leichten Enduro käme man eventuell an der Engstelle vorbei, aber damit? - abschätzender Blick auf den pinken Tiger – keine Chance!

Alternativ könnte man jetzt natürlich über die Straninger Alm fahren. Aber da winke ich gleich ab, mein Schotterbedarf für heute ist gedeckt. Was für uns aber bedeutet, dass wir die ganzen Kilometer auch wieder zurückeiern müssen - bei der schmalen Strecke machen wir kaum Meter. War es als nix mit “heute sind wir mal früher im Hotel”...

Bild
In Paularo verwirrt uns kurz eine Umleitung, bevor wir die fahrenswerte Strecke über die Forcella di Lius nehmen.

Bild
Ein echtes Highlight, das wir nicht hätten missen wollen und das uns ebenso zuverlässig wieder zum Plöckenpass führt.

Der Vorteil der etwas fortgeschrittenen Stunde ist, dass wir den Plöcken komplett für uns allein haben.

In Kötschach-Mauthen verlieren wir dann noch den Rest der Truppe, weil Stocki nicht tanken muss und den Weg ins Hotel auch alleine findet. Ich heimse dafür noch ein paar Daumen-hoch und freundliche Lacher für meinen pinken Untersatz ein, bevor es als letztes Highlight des Tages über den Gailbergsattel geht. Die Temperaturen sind jetzt angenehm und nur wenige Autos bremsen unseren Vortrieb. So macht das schon Spaß!

Bild
Die Motorräder finden heute sogar Platz in der Garage und fürs Terrassenbier werden wir schon freudig erwartet.

Bild
Noch einmal wird die Menükarte studiert - und dann größtenteils Pizza bestellt.

Bild
Den Abend lassen wir in fröhlicher Runde bei viel Gelächter und gutem Essen ausklingen. Grad schad, dass es schon wieder vorbei ist...

Katrin schwärmt von ihrer KTM und wie toll frau darauf sitzt und dass das so perfekt für Mädels ist. Sie macht mich so neugierig, dass ich mir das auch mal anschauen muss. Das Spaßmobil ist zwar schon im Transporter verstaut, aber dank geringer Kopfhöhe kann ich auch im Auto draufklettern. Hmm, ja, nee, die Begeisterung steckt mich jetzt nicht so wirklich an, für mich ist die Sitzposition ein wenig zu aufrecht... Gleich auf dem Parkplatz steht die ER6 von Elli, da schwing ich mich zum direkten Vergleich drauf – es ist wie Nach-hause-kommen. So muss sich die Sitzposition auf einem Motorrad anfühlen! Aber danke für den Probesitz!!

Marock überreicht uns dann noch seine Insta360X4 – er hat auf die X5 aufgerüstet und verkauft daher die X4. Wir sollen das mal in Ruhe probieren und dann unterhalten wir uns wieder. Was für ein tolles Angebot und auch nicht gerade selbstverständlich! Danke, Marock!

Sonntag, 1. Juni: Slowenien olé

Der letzte Tag des Forumstreffens bricht an. Viele der Teilnehmer haben sich schon recht früh auf den Heimweg gemacht und so sind es nur noch ein paar Urlaubsverlängerer oder nicht-so-weit-nach-hause-Habende, die uns beim Frühstück Gesellschaft leisten.

Wir gehören zu der gesegneten Gruppe der Urlaubsverlängerer, aber das ist eine andere Geschichte, die ich zu einer anderen Zeit erzählen werde.

FAZIT ZUM FORUMSTREFFEN

Forentreffen sind einfach immer leiwand! Die Vorfreude auf den letzten Kilometern vor dem Hotel ist bereits riesig und ich halte meist schon ab Mittag die Augen offen, ob noch bekannte Gesichter auf den Motorrädern an Parkplätzen oder auf den Pässen zu finden sind.

Es finden sich immer tolle Gruppen für die Ausflüge untertags und bei den Gesprächen am Abend möchte man sich am liebsten zwanzigteilen, um mit jedem mal gequatscht zu haben.

Das Hotel lag verkehrstechnisch günstig, vor allem konnten unsere Camper gemütlich zu Fuss zum gemeinsamen Essen herüberlaufen. Dass die wenigsten ihre Tagestouren in Kärnten absolvierten und fast alle im benachbarte Friaul unterwegs waren – geschenkt. Dafür ist der Heimweg ein paar Kilometer kürzer!
Das Team hat sich super um uns gekümmert und mit unserem Kellner hatten wir auch jede Menge Spaß.

Speziellen Dank an Uwe, Doris, Britta und Stocki für die gemeinsamen Touren und die überaus unterhaltsamen Pausen. Und ganz speziellen herzlichen Dank an Steffen, fürs geduldige aufs Mimimi-Mädchen-Warten und die Spezial-Einlage mit dem Herrn Meitinger.

Ich freu mich jetzt wie immer auf das Herbsttreffen und bin gespannt, wo das Himmelfahrts-Meeting 2026 ausgerichtet wird!
It's hard to be a Rock 'n Roller!

Meine Reiseberichte

Benutzeravatar
pässefahrer
Beiträge: 4440
Registriert: Samstag 19. Oktober 2013, 22:21
Wohnort: Allgäu

Re: Forumstreffen Kärnten 2025 - Benny & Chris mittendrin

#4 Ungelesener Beitrag von pässefahrer »

Schön, danke für den Bericht! DD
Eure Touren hätten mir auch gefallen. :Sl:
Gruß Bernd

meine Reiseberichte
Unterwegs mit KTM 890 Adventure R und GasGas ES700
Ein Urlaub ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos.

Bild

Benutzeravatar
Marock
Beiträge: 4357
Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 07:35
Kontaktdaten:

Re: Forumstreffen Kärnten 2025 - Benny & Chris mittendrin

#5 Ungelesener Beitrag von Marock »

Hi Benny … am slyrssee vorbei tuckern und sich nicht melden … das ist ja sowas von fast bei uns!

Danke für deinen tollen Bericht in Wort & Bild … wie immer klasse gemacht! Schließe mich deinem Fazit uneingeschränkt an! Es waren tolle unvergessliche Tage im Kreise toller Mädels&Buben …

Wer ist Stefan Meitinger? Macht der in Volksmusik … ich denke ich hab den schon mal auf einer Schlagerbühne gesehen …

Benutzeravatar
McFadden
Beiträge: 1142
Registriert: Freitag 12. August 2016, 07:24
Wohnort: bei Husum

Re: Forumstreffen Kärnten 2025 - Benny & Chris mittendrin

#6 Ungelesener Beitrag von McFadden »

Warum musste ich mir nur diesen blöden KKH-Aufenthalt und das folgende Rumliegen antun... :roll:
Jetzt weiß ich erst, was ich verpasst habe! :shock:

Vielen Dank, liebe Benny für den, wie immer fesselnden Bericht und die ebenso fesselnden Bilder!!! :Sl:

Benutzeravatar
Schippy
Beiträge: 9423
Registriert: Freitag 5. Oktober 2012, 15:14

Re: Forumstreffen Kärnten 2025 - Benny & Chris mittendrin

#7 Ungelesener Beitrag von Schippy »

Da hbt ihr aber richtig schöne Sträßchen gefunden die ich noch nicht kenne. Danke für diesen tollen Bericht!
:L :L :L
Grüßle
Herbert aka Schippy

----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

Benutzeravatar
Lahmekuh
Beiträge: 2245
Registriert: Donnerstag 16. August 2012, 10:11
Wohnort: LK PE

Re: Forumstreffen Kärnten 2025 - Benny & Chris mittendrin

#8 Ungelesener Beitrag von Lahmekuh »

Hi Benny, aus deiner Perspektive erzählt klingt das Treffen noch einmal schön nach :L Ein typischer Benny-Bericht mit detaillierten Beschreibungen und fantastischen Fotos in gewohntem Layout.

Vielen Dank für den Refresher DD
___________________________
Gruß aus dem niederen Sachsen
Michael

Antworten

Zurück zu „Alpenregion“